Verkehr auf der B 56 in Bonn Vierspuriger Ausbau sorgt für Zündstoff

Beuel · Die Telefone im städtischen Tiefbauamt stehen seit zwei Tagen nicht mehr still. Immer wieder rufen verärgerte Autofahrer an, um sich über die chaotische Verkehrssituation auf der B 56 zwischen Vilich und der Ortsgrenze Sankt Augustin zu beschweren.

 Autofahrer beklagen sich über kilometerlange Staus auf der B 56. Eine Ursache sind Kommunikationsprobleme zwischen Behörden.

Autofahrer beklagen sich über kilometerlange Staus auf der B 56. Eine Ursache sind Kommunikationsprobleme zwischen Behörden.

Foto: Benjamin Westhoff

„Gerade im Berufsverkehr sind Wartezeiten von mehr als einer Stunde keine Seltenheit“, beklagt Pendler Philip Schlenker.

Doch die Stadt ist in diesem Fall der falsche Ansprechpartner. „Nicht wir, sondern Straßen NRW ist der Bauherr“, betont das Presseamt aufgrund der massiven Proteste. „Mit der Kommunikation sind wir wirklich nicht zufrieden“, erklärt Stadtsprecher Marc Hoffmann. Diese Ansicht teilt auch der Rhein-Sieg-Kreis. „Die Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßenbau ist dem Grunde nach gut; jedoch derzeit sehr verbesserungswürdig“, erklärt Sprecherin Rita Lorenz dazu. Informationen habe man bisher nur schleppend und zögerlich erhalten.

Landesbetrieb weist Kritikzurück

„Die Absprachen mit den beteiligten Behörden wird von unseren Regionalniederlassungen geregelt“, erklärt Bernd Löchter, Sprecher von Straßen NRW und verweist auf die zuständige Niederlassung Ville-Eifel. Dort weist Gerhard Decker alle Vorwürfe zurück. „Wir unterrichten die beteiligten Gemeinden bei jeder unserer Baumaßnahme. Genauso, wie es der Gesetzgeber vorschreibt.“

Konkret: „Die Stadt Bonn wurde per Mail von der ausführenden Firma über die verschiedenen Bauphasen informiert“, so Frank Klein vom Landesbetrieb. „Wir haben den Start der Maßnahme extra von Montag auf einen Dienstag verschoben, damit die Pendler nicht gleich Anfang der Woche Probleme auf dem Weg zur Arbeit haben“, so Klein.

Nicht zum ersten Mal wird man im Bonner Stadthaus allerdings von Arbeiten des Landesbetriebs überrumpelt. Erst vor wenigen Wochen hatte das Tiefbauamt nur die Rolle eines Zuschauers und nicht die eines Beteiligten. Im November 2016 ließ Straßen NRW die Fahrbahn der Siegburger Straße in Höhe Maria Montessori-Allee erneuern. „Auch damals waren wir mit der Kommunikation sehr unzufrieden“, so der Sprecher der Stadt.

Diesmal wurde dem Tiefbauamt von Straßen-NRW zwar der „ungefähre“ Baubeginn mitgeteilt. „Für die Verkehrsführung und insbesondere die Schaltung der Baustellenampel während der Maßnahme ist jedoch der Landesbetrieb verantwortlich“, hebt die Stadt noch einmal deutlich hervor. „Das Tiefbauamt hatte die Aufrechterhaltung der einspurigen Verkehrsführung in jede Fahrtrichtung gefordert und die Verengung auf nur eine – zumal über eine so lange Strecke – abgelehnt.“

Baustellenampeln schlecht geschaltet

Lediglich an einigen Wochenenden sind nach Kenntnis der Stadt für Sonderaktionen Sperrungen und Verengungen vorgesehen. Wie berichtet, hat der Landesbetrieb Straßenbau NRW Anfang der Woche mit dem vierspurigen Ausbau der B 56 in Beuel zwischen der A 59 und der Bundesgrenzschutzstraße begonnen. Dafür wird der Verkehr in diesem Bereich per Baustellenampel geregelt. Doch die ist derzeit nicht optimal geschaltet.

Fahrzeuge, die Richtung Hangelar unterwegs sind und in die Straße Am Herrengarten abbiegen wollen, blockieren die Fahrbahn. Mittlerweile hat auch der Bauherr erkannt, dass diese Verkehrsführung so schnell wie möglich geändert werden muss. Wann das umgesetzt wird, kann derzeit noch nicht konkret gesagt werden.

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