Kommentar zum Rückzug von Guido Déus Unerwartet, aber klug

Meinung | BEUEL · Mit seinem Rückzug als Bezirksbürgermeister 2020 stellt Guido Déus klug die Weichen für seine weitere politische Karriere, findet GA-Redakteur Holger Willcke. Der Beueler schielt dabei wohl auf einen Spitzenposten in der CDU-Stadtratsfraktion.

Der für 2020 angekündigte Rückzug von Bezirksbürgermeister Guido Déus kommt einem Paukenschlag gleich, der sicherlich viele Beueler aufhorchen lässt. Die Entscheidung, nur noch im Bonner Stadtrat für Beueler Interessen kämpfen zu wollen, lässt einen tiefen Einblick in die Beueler Kommunalpolitik ab Herbst kommenden Jahres zu. Das Gesicht der Bezirksvertretung Beuel wird sich durch den angekündigten Rückzug vieler Politdinos völlig verändern. Das Gremium wird nicht nur jünger, sondern es darf ein völlig neuer Politikstil erwartet werden. Bündnistreue vergangener Tage ist dann nicht mehr gefragt.

Guido Déus ist Politfuchs genug, um zu wissen, dass sein derzeit von CDU, SPD und FDP gestützter Amtssitz nach der Kommunalwahl ins Wackeln geraten könnte. Selbst eine Wiederwahl zum Bezirksbürgermeister ist aus heutiger Sicht nicht sicher. Ganz einfach deshalb, weil er nicht von den Bürgern, sondern von den 19 Bezirksverordneten gewählt werden muss. Und ob es die CDU schaffen wird, zehn Stimmen für Déus zu sichern, ist momentan fraglich. Ein Amt in zweiter Reihe ist dem Macher und Gestalter Déus zu wenig.

Sein Credo lautet deshalb: Auf zu sicheren Ufern. Das Direktmandat für den Stadtrat ist ihm kaum zu nehmen. Dort kann er an vorderster Front mitreden, für Beuel etwas erreichen und gegebenenfalls zeitlich absehbar Verantwortung übernehmen. Denn sicher ist: Selbst wenn Parteifreund und Fraktionschef Klaus-Peter Gilles nochmals zur Wahl antreten sollte, ein Stabwechsel an der Fraktionsspitze zur Hälfte der Wahlperiode ist aus taktischen Gründen geboten.

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