Autorenlesung im Karmelkloster "Und noch ein Gedicht!"

PÜTZCHEN · Autoren der Siegburger Literatur-Werkstatt lesen im Karmelkloster aus ihren Werken.

 Unterhaltung mit Worten: Die Bewohner und Gäste der Wohnanlage im Karmelkloster verfolgen die Kurzgeschichten, Gedichte und Romanauszüge der Siegburger Autoren.

Unterhaltung mit Worten: Die Bewohner und Gäste der Wohnanlage im Karmelkloster verfolgen die Kurzgeschichten, Gedichte und Romanauszüge der Siegburger Autoren.

Foto: Leif Kubik

Regelmäßige Veranstaltungen gehören im Karmelkloster einfach zum Lebens- und Wohngefühl: Die Wohnanlage hinter den denkmalgeschützten Mauern des ehemaligen Klosters verfügt über einen Gemeinschaftsraum, in dem der Verein "Gemeinsam Wohnen" regelmäßig kulturelle Veranstaltungen durchführt.

Am Donnerstagabend begrüßte man einmal mehr die Mitglieder der Siegburger Literatur-Werkstatt zu einer Autorenlesung auf der Bühne. Bereits im November 2013 hatten die Siegburger Literaten für einen amüsanten und nachdenklich machenden Abend gesorgt. "Ich freue mich riesig, dass Sie zum zweiten Mal zu uns ins Kloster gekommen sind", hieß Organisatorin Renate Engelhard die Gäste willkommen. "Und wir bedanken uns bei Ihnen für die Einladung und beim Publikum dafür, dass Sie unsere Lesung dem Vorentscheid zum Eurovision Songcontest vorgezogen haben", ergänzt Moderator Peter Walter schmunzelnd.

Und die Prosa- und Lyriktexte der sechs Autorinnen und Autoren waren auch mindestens ein guter Ersatz für den verpassten Sangeswettbewerb - trafen auch dieses Mal wieder den Nerv der gut 30 Zuhörer: "Und noch ein Gedicht - mit Kurzgeschichten!" war das Motto des Abends. Den Auftakt machte Irmgard Becker mit der Kurzgeschichte "Adieu" über den Hype einer Kunst-Performance, bevor sie mit dem Moderator des Abends, Peter Walter, einen Auszug aus "Einhorn und Madonna" von Margrit Knüttgen las.

Der historisierende Roman spielt im Siegburg des 17. Jahrhunderts. Die stetig verfeinerte Töpferkunst hatte die Stadt europaweit bekanntgemacht, und die Erzeugnisse waren als Tafelgeschirr bei Adel, Kirche und Bürgertum besonders begehrt. Vor dieser Kulisse lässt die Autorin ihre Protagonistin Ailke Knütgen agieren - die einzige Tochter des Zunftmeisters. Und natürlich ähneln sich die Namen der Autorin und der Protagonistin nicht von ungefähr: Margrit Knüttgen lässt die jahrhundertealte Verbindung der Familie ihres Mannes mit der Töpfergeschichte der Region wiederaufleben. Sie ist seit mehr als zehn Jahren aktives Mitglied in der Literaturwerkstatt der Volkshochschule, konnte aber am Donnerstag aus gesundheitlichen Gründen nicht selber lesen.

Zeitlose Themen von romantisch bis spannend boten auch die übrigen Texte der Werkstatt-Autoren: Sie handelten von der schwierigen Situation der Flüchtlinge aus Afrika (Irina Maué), von Frieden in Nahost (Peter Walter) oder den Problemen zwischen den Menschen verschiedener Religionen (Kai Hollensteiner).

Autorin Susanne Witt amüsierte die Zuhörer mit einem Text zu Ostern in Paris, Sandra Ernst mit einer Gute-Nacht-Geschichte für Kinder und Erwachsene. Zwischen den Texten unterhielt der Gitarrist Zhenja Zhidkow das Publikum mit seinem virtuosen Saitenspiel.

Weitere Veranstaltungen

Im Gemeinschaftsraum des Vereins "Gemeinsames Wohnen Karmelkloster" finden regelmäßig Veranstaltungen statt: So informiert zum Beispiel am Mittwoch, 1. April, um 20 Uhr ein Vortrag über das Freihandelsabkommen TTIP darüber, was Freihandel mit Bonn zu tun hat. Beim Sommer-Highlight "Bonnaccord" können die Besucher den Klängen historischer Instrumente lauschen und das Flair im Innenhof des Klosters genießen. Details, Datum und Uhrzeit werden noch bekanntgegeben - das vollständige Programm kann man unter www.gemeinsam-wohnen-im-karmel.de als pdf-Datei herunterladen.

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