Jugendzentrum Flax Umstrukturierung ist vorerst vom Tisch

BEUEL · Der Proteststurm der Beueler Jugendlichen gegen eine Umstrukturierung ihres beliebten Jugendzentrums Flax ist nicht ohne Wirkung geblieben. Auch die Stadt rückt inzwischen von ihrem Vorschlag ab, die Trägerschaft in neue Hände abzugeben.

Damit dürfte alles beim Alten bleiben, indem nämlich die Stadt das Flax weiterhin in eigener Regie betreibt.

Am Dienstag gab die Stadtverwaltung eine neue Stellungnahme heraus, wonach sie die fragliche Beschlussvorlage mit ihren Plänen zurückzieht, womit diese vorerst vom Tisch sind. In seiner Begründung führt Jugendamtsleiter Udo Stein aus: "Vor dem Hintergrund der zum großen Teil unsachlichen Diskussionen und Veröffentlichungen, die die Besucher des Jugendzentrums stark verunsichern, stellt die Verwaltung ihre derzeitigen Vorstellungen zur konzeptionellen Weiterentwicklung in anderer Trägerschaft zurück."

Denn auch die neuen Träger, die die Stadt ins Boot holen wollte, um sich selbst zurückzuziehen, wollen inzwischen nicht mehr. Diese - nämlich das Diakonische Werk, die Jugendfarm und der Kleine Muck - sähen keine Chance, angesichts der äußerst aggressiven Haltung der Jugendlichen in der Versammlung ein neues Konzept an diesem Standort umzusetzen, so die Stadt.

Das hatte sich angedeutet, als Ulrich Hamacher (Diakonisches Werk) nach dieser Sitzung erklärte, er müsse sehr gut überlegen, ob er seinem Aufsichtsrat die Flax-Übernahme wirklich empfehlen sollte.

Klar war inzwischen auch, dass die Bezirkspolitiker den städtischen Plänen zunehmend skeptisch gegenüber standen. Bezirksbürgermeister Werner Rambow hatte sich vor zwei Wochen gegen einen Trägerwechsel ausgesprochen, kurz darauf machte die CDU Nägel mit Köpfen und legte einen entsprechenden Antrag vor, das Flax wie bisher zu erhalten.

Dass die Stadt nun die Konsequenzen zieht, kommt für Insider nicht überraschend. "Das habe ich erwartet", sagt zum Beispiel die Stadtverordnete Monika Krämer-Breuer (CDU), die für das Flax in seiner jetzigen Struktur gekämpft hatte. "Nach dieser Bürgerversammlung war doch klar, dass die Nutzer keine Veränderung wollen. Die jungen Leute sind im Verfahren viel zu spät gehört worden."

Gleichwohl will die Stadt auf Dauer nicht alles lassen, wie es ist. Sie wolle, so heißt es, die "konzeptionelle Weiterentwicklung des Flax “perspektivisch„ in eigener städtischer Trägerschaft vorantreiben". Dies werde mit den jungen Leuten in kinder- und jugendgerechter Form erörtert.

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