Awo-Kochschule Neu-Vilich Tipps für Hobbyköche

NEU-VILICH · Isolde Kießling und Jürgen Pudlo leiten in Neu-Vilich die Kochschule der Arbeiterwohlfahrt - ein Kochschule der etwas anderen Art.

 Sind gespannt, was sie bei Isolde Kießling (2.v.r.) lernen können: Teilnehmer des Awo-Kurses „Kochen in Gemeinschaft“.

Sind gespannt, was sie bei Isolde Kießling (2.v.r.) lernen können: Teilnehmer des Awo-Kurses „Kochen in Gemeinschaft“.

Foto: Leif Kubik

Am Eingang begrüßte schon die zur Abkühlung nach draußen gestellte Erdbeer-Rhabarber-Grütze die letzten eintreffenden Kochfreunde: „Kochen in Gemeinschaft“ war das Motto der Auftaktveranstaltung einer Kochschule der etwas anderen Art, zu der die Arbeiterwohlfahrt Beuel in den Gemeinschaftsraum „Betreutes Wohnen“ der Wohnanlage in der Maria-Montessori-Allee eingeladen hatte.

Durchgeführt wird der Kochtreff ab sofort in 14-täglichem Wechsel von Isolde Kießling und ihrem Kochkollegen Jürgen Pudlo: Salat von grünem Spargel mit gekochten Eiern, Bärlauchspätzle mit Schweinegeschnetzeltem und die eingangs erwähnte Grütze mit Mascarpone-Creme hatte sich die Gastgeberin für ihre Premiere auf die Speisekarte geschrieben.

Gespannt beobachten Isidoro Villarporto und sein Nachbar Christof Mört, wie Kießling die Frische des Spargels prüft: „Anders als bei weißem, bevorzuge ich bei grünem Spargel Stangen aus Italien“, erklärt sie den beiden: Der sei etwas dünner und daher besser für den Salat geeignet. „Und deutlich preiswerter ist er auch noch.“

Gänzlich unbeleckt von der Materie sind die beiden Nachbarn allerdings auch nicht: „Wir kochen beide sehr gern und wollen einfach besser werden“, erzählt Villarporto. „Und als Isidoro mir von diesem Kurs berichtete, war ich sofort Feuer und Flamme“, so Mört.

„Eigentlich bin ich eher aus Zufall hier hineingeraten“, erzählte die begeisterte Hobbyköchin, während sie vor den Augen der Teilnehmer das Salatdressing aus Honig, Senf und Walnussöl cremig rührte. „Eine Freundin hat mich gefragt, ob ich nicht jemanden kennen würde, der Lust habe, einen solchen Kurs zu leiten, und da bin ich mir sofort selber eingefallen“, so die 56-jährige Telekom-Angestellte, die auch selber Awo-Mitglied ist.

Jeder soll selber ausprobieren was vorher unbekannt war

Einen ähnlichen Kurs habe es bereits im letzten Jahr in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt an der Neustraße gegeben, aber weil das Stadtteilzentrum dort gerade neu gebaut wird, habe man das Kochen nun nach Neu-Vilich verlegt.

Die Küche im Gemeinschaftsraum ist zwar etwas klein, bietet mit ihrem Tresen aber gute Voraussetzungen zum gemeinschaftlichen Kochen: „Hier kann man gut sehen, was unsere Küchenchefin uns zeigt, steht aber nicht im Weg rum“, findet Mört während er die Theke nutzt, um den Spargel in mundgerechte Stücke zu schneiden.

Auf solche „Hilfsarbeiten bleibt die Mitwirkung der Teilnehmer aber keineswegs beschränkt: „Ich lege Wert darauf, dass jeder auch selber ausprobieren kann, was ihm bisher vielleicht unbekannt war oder schwergefallen ist“, so die Kursleiterin. Dazu gehört zum Beispiel das Schaben der Bärlauch-Spätzle: „Da haben ja insbesondere viele Nicht-Schwaben Angst vor“, so Kießling mit unverkennbar süddeutschem Zungenschlag.

„Meine Angst beschränkt sich hingegen eher darauf, Bärlauch mit den giftigen Maiglöckchen zu verwechseln“, begründet sie lachend, warum sie die Frühjahrskräuter gekauft und nicht selber gepflückt habe.

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