Spielmannszug in Oberkassel Tambourcorps in neuem Outfit

OBERKASSEL · Beim musikalischen Frühschoppen präsentieren die Mitglieder des Spielmannszugs Oberkassel ihre neuen Uniformen. Die Musiker haben mehrere 10 000 Euro investiert.

 Das Tambourcorps Grün-Weiß Oberkassel gibt ein Konzert in den neuen Uniformen.

Das Tambourcorps Grün-Weiß Oberkassel gibt ein Konzert in den neuen Uniformen.

Foto: Horst Müller

„Links um und rottenweise nach drinnen“, wies Stephan Käufer seine Grün-Weiß gekleidete Truppe an, nachdem gerade die letzten Noten von „Preußens Gloria“ verklungen waren. Mit einem kleinen Umzug durch das Oberkasseler Zentrum und einem abschließenden Auftritt vor dem Vereinsheim in der Königswinterer Straße haben die Musiker des Tambourcorps' Oberkassel am Sonntagmorgen bei einem musikalischen Frühschoppen erstmals ihre neuen Uniformen der Öffentlichkeit präsentiert.

Die augenfälligste Neuerung: In schwarzen, statt wie seit der Gründung im Jahr 1950 in weißen Hosen, sind die insgesamt 51 Musiker ab sofort unterwegs. Das habe zwar im Vorfeld zu der einen oder anderen Diskussion geführt, erinnerte sich Käufer in seiner auf den Umzug folgenden Begrüßungsrede. Letzten Endes seien aber hoffentlich alle zufrieden mit dem neuen Outfit. Mehrere 10.000 Euro habe man dazu in die Hand nehmen müssen, eine Summe, die nur durch individuelle Zuzahlungen und mehrere Spenden habe aufgebracht werden können.

Die alte Tracht war auf einer Mitgliederversammlung im März 1951 festgelegt worden, skizzierte Käufer die modische Vereinsgeschichte: Weißes Hemd mit grüner Krawatte, lange weiße Hose mit Umschlag, weiße Turnschuhe mit weißen Socken sowie einer Schirmmütze mit weißem Tuch, schwarzem Schirm und grün-weißer Kordel. Die Anschaffungskosten musste jeder selber tragen und weil die auch damals nicht gerade gering waren und nicht jedes Mitglied sie ohne weiteres aufbringen konnte, trat man zunächst noch ohne Mütze auf. Zur Kirmes 1965 kamen erstmals die grünen Jacken dazu, in den 1980er-Jahren komplettierte sich das gewohnte Bild mit weißer Hose und grüner Biese.

Dass die Spielleute in dem neuen Tuch viel schmucker aussehen ist allerdings nicht nur dem Wechsel der Hosenfarbe geschuldet: Die neuen Jacken sind nämlich maßgeschneidert. „Als Frau fühlt man sich jetzt viel wohler“, findet Ann-Katrin Fritzsche: Der Schnitt sei durch die Taillierung einfach frauengerechter, so die 17-jährige Schülerin. Das sieht ihre Freundin Lea von der Mark ganz genauso: „Ein ungewohntes aber gutes Gefühl“ habe der erste Auftritt in neuer Kleidung bei ihr hinterlassen.

Und auch die männlichen Mitglieder des Spielmannszugs sind zufrieden, gut möglich, dass sich der routinierte Bewegungsablauf der marschierenden Musiker durch die perfekt sitzende Kleidung noch einmal verbessere, glauben einige. Die ausgemusterten Uniformen waren zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2000 beschafft worden und wirkten inzwischen nicht mehr präsentabel. Nachdem man bislang immer den Stoff selber gekauft und dann einen Schneider beauftragt hatte, wurden die neuen Uniformen diesmal bei einem Spezialisten im niederrheinischen Korschenbroich bestellt.

Auch die akustischen Stärken des Spielmannszugs gab es zu hören: Unterstützt von den Bläserfreunden Niederdollendorf unterhielten die Musiker die Gäste im Vereinsheim.

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