Technisches Hilfswerk Beuel THW bringt Magirus-Deutz auf Vordermann

Beuel · Der Beueler Ortsverband restauriert einen seltenen Oldtimer, einen Magirus-Deutz 130 D 8. Das soll die historische Sammlung der Beueler komplettieren.

 Martin Boelicke (v.l.), Oliver Thiebes, Michael Tilges, Johannes Thome und Francesco Cammerata restaurieren den Magirus-Deutz.

Martin Boelicke (v.l.), Oliver Thiebes, Michael Tilges, Johannes Thome und Francesco Cammerata restaurieren den Magirus-Deutz.

Foto: Max Malsch

Fahrzeuge müssen beim Technischen Hilfswerk viele Jahre durchhalten, das sind die Ehrenamtler gewohnt. Mit 30 Jahren auf dem Buckel bekommt ein THW-Fahrzeug zwar kein H-Kennzeichen für ‚historisch‘, es könnte jedoch in den wohlverdienten Ruhestand geschickt und durch ein neues ersetzt werden. Bis dahin wird es gehegt und gepflegt. Doch irgendwann sind auch die ältesten Fahrzeuge so weit, dass sie entweder verschrottet oder ausgeschlachtet werden. Oder dass sie in die ‚Historische Sammlung‘ des THW kommen. So wie jetzt ein Magirus-Deutz 130 D 8, ein Mannschaftskraftwagen, kurz MKW 72, weil Baujahr 1972.

Man darf nicht mehr ganz jung sein, um sich noch an Lkws der Firma Magirus aus Ulm zu erinnern. Das waren die Zeiten, als es aus deutscher Produktion außer den heutigen Lastwagenherstellern noch Büssing, Henschel und Hanomag gab. Magirus-Deutz war besonders bei der Feuerwehr sehr beliebt. Zur Sanierung und zum Erhalt eines so alten Schätzchens hat das Beueler THW jetzt eine Spende von Sponsoren erhalten: vom „Helferverein“ des THW und von der Zeitschrift „THW Fahrzeug-News“.

„Das THW kümmert sich um die eigene Geschichte“ - so bezeichnete Vorsitzender Hans-Joachim Derra das Projekt, bei dem das alte Fahrzeug so weit aufgemöbelt werden soll, dass es wieder vorzeigbar wird. Mit Unterstützung der Sponsoren konnte jetzt der Startschuss für die Restaurierung beim THW, Ortsverband Beuel, gegeben werden. Nach der Sanierung wird das Fahrzeug der Historischen Sammlung des THW für Ausstellungen zur Verfügung stehen. Der 130 D8 – 130 PS, Diesel, Acht-Tonner – war ein Prototyp.

Es waren 1972 nur zwei Stück gebaut worden, von denen nur noch dieser eine übrig geblieben ist. Somit wird hier ein Unikat auf Vordermann gebracht. Martin Boelicke ist derjenige, der mit weiteren Ehrenamtlern die Arbeit an diesem Fahrzeug bereits aufgenommen hat. „Die Bremsen haben wir zuerst instand gesetzt“, erklärt Boelicke. Doch die Hauptarbeit sei gewesen, die Einspritzpumpe des Dieselmotors wieder betriebsbereit zu machen. „Als nächstes gehen wir daran, den Wagen zu entrosten“, sagt er. Insgesamt geht er von einem Betrag zwischen 10 000 und 15 000 Euro aus, die für die Restaurierung benötigt werden. „Ohne Arbeitsentlohnung, da wir alle Ehrenamtler sind“, betont Boelicke.

Dieses Fahrzeug ist nicht das einzige Schätzchen in Beuel. Ein MAN 630 L2 A ist das zweite historische Fahrzeug, das hier gehegt und gepflegt wird. Der MAN, in internen Kreisen nur „Emma“ genannt, ist noch zehn Jahre älter als der Magirus-Deutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort