Green Juice Festival in Neu-Vilich Strippenzieher hinter den Kulissen

NEU-VILICH · Patrick Kirsch betreut beim Green Juice Festival in Neu-Vilich die Künstler. Der Samstag ist für ihn ein 17-Stunden-Arbeitstag.

„Musik nimmt in meinem Leben sehr viel Zeit ein, beruflich und auch als Hobby“, sagt Patrick Kirsch. Der Veranstaltungskaufmann arbeitet hauptberuflich bei „Headline Concerts“ in Beuel, spielt in zwei Bands, ist Bandcoach bei der Musikstation im Kinder- und Jugendzentrum HiP – und wird einmal im Jahr zum Chef der Künstlerbetreuung beim Green Juice Festival.

Die 9. Auflage des Mega-Open-Air-Spektakels in Bonn und Umgebung steigt am Samstag, 20. August, im Neu-Vilicher Park. Patrick Kirsch ist dort seit drei Jahren die gute Seele hinter der Bühne. Er weist die Musiker und Helfer in die besonderen Örtlichkeiten des Green Juice Festivals ein, koordiniert die Abläufe im Backstagebereich, kümmert sich darum, dass die Bands pünktlich auf der Bühne stehen, und sorgt dafür, dass die Zeiten für Interviews und Autogramme eingehalten werden.

Er schafft Backstage den Rückzugsraum für die Künstler

„Für viele Musikfans ist Backstage ein Mysterium. Wenn man aber dort arbeitet, kann man das gar nicht verstehen“, sagt Kirsch. Wichtig sei, einen Rückzugsort für die Künstler zu schaffen und ihre Wünsche und Gewohnheiten zu respektieren. „Backstage ist ein Bereich, in dem sich die Künstler individuell vorbereiten. Der Rock ’n‘ Roll findet auf der Bühne statt“, weiß der Experte.

Backstage sei nicht der richtige Einsatzort für Fans, die nur das nächste Selfie mit den Musikern im Kopf haben. „Dort gibt es richtig viel Arbeit und das Team muss funktionieren – von 8 bis 1 Uhr nachts. Bei der Rockaue habe ich einmal einen Schrittzähler dabei gehabt. Ich bin den Tag über 22 Kilometer gelaufen“, berichtet Kirsch. Er habe beim Green Juice Festival seinen Kollegen Florian Heckmann an der Seite und ein tolles Team an Helfern, sagt der 27-Jährige.

Von merkwürdigen Sonderwünschen oder schrägen Ritualen mancher Künstler ist in den Medien immer wieder die Rede. „Klar, es gibt Musiker, die sich eine halbe Stunde lang einsperren und alleine sein wollen, oder andere Bands, die sich unters Volk mischen und bei denen wir dann froh sind, wenn sie sich pünktlich zu ihrem Auftritt alle einfinden. Aber grundsätzlich können wir für das Green Juice Festival sagen, dass je größer der Act ist desto professioneller auch die Künstler sind“, weiß Kirsch.

Von Köln nach Beuel zurückgekehrt

Vorab erhalten die Backstagebetreuer Informationen von den Bands zur Technik oder was sie gerne essen – so können sie sich optimal vorbereiten. Das Festival sei etwas ganz Besonderes für die 7500 Fans, Teams und Musiker. „Bei den großen Festivals werden die Bands in ihren Kabinen voneinander abgeschottet, bleiben unter sich. Das ist hier ganz anders, da sitzt man nach dem Konzert lange zusammen. Im kleinen Backstagebereich kommen einfach neun ‚Kapellen‘ zusammen und reden über alles Mögliche“, sagt Kirsch.

Der gebürtige Bonner ist in Küdinghoven aufgewachsen und nach einiger Zeit in Köln nun nach Beuel zurückgekehrt. „Mir gefällt an Beuel, dass wir einige Sonnenstunden mehr am Abend haben. Außerdem gehe ich hier auf die Straße und treffe sofort jede Menge Freunde“, sagt der 27-Jährige.

Das Warm-up zum Festival startet am Freitag, 19. August, um 17 Uhr. Am Samstag gibt es erneut die zweite Bühne, die VRS-Stage, mit elektronischer Musik.

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