Kita "Mach mit" Spielen und essen im Container

BEUEL · 100 Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte „Mach mit“ sind zurzeit auf drei Standorte verteilt. Aber ein Ende des Provisoriums ist in Sicht. Mit dem Neubau der Kita soll im Sommer begonnen werden.

 Fünf Gruppen an drei Standorten: Einer Gruppe der Kita „Mach mit“ schmeckt das Frühstück mit Müsli und Obst im Übergangsquartier.

Fünf Gruppen an drei Standorten: Einer Gruppe der Kita „Mach mit“ schmeckt das Frühstück mit Müsli und Obst im Übergangsquartier.

Foto: Max Malsch

Die kleinen Jacken hängen an den Haken, die kleinen Schuhe in Reih‘ und Glied davor. Kinderlachen dringt aus einem Zimmer. Die Räume sind hell und voller Spielsachen und bunter Bilder. Alles wie in einem ganz normalen Kindergarten? Nicht ganz. Denn die 100 Mädchen und Jungen der Kita „Mach mit“ spielen in einem Provisorium. „Wir haben derzeit fünf Gruppen an drei Standorten“, berichtet Marion Bergheim, Leiterin der Verbundeinrichtung der Kita „Mach mit“. Je zwei Gruppen sind in den zwei Container-Standorten auf dem Außengelände des Jugendzentrums „Das Flax“ an der Ringstraße 68 sowie an der Limpericher Straße 55a untergebracht und eine Gruppe ist „Untermieter“ in den Räumen des Jugendzentrums.

Seit dem 1. November 2015 besteht die Verbundeinrichtung, in die die geschlossene Kita am Pützchensweg integriert und neue Kinder zusätzlich aufgenommen wurden. „Die Kinder haben sich gut eingelebt. Auch Eltern und Mitarbeiter sind zufrieden“, sagt Bergheim, die die Kita „Mach mit“ bereits seit 15 Jahren leitet. „Die Containerlösungen sind natürlich nicht hübsch, aber funktional. Und den Kindern ist es am Ende egal, dass sie in einem Container spielen, Hauptsache sie haben Platz genug und fühlen sich in den Räumen wohl. Und dass das der Fall ist, merkt jeder Besucher sofort“, sagt Sabine Lukas, Abteilungsleiterin städtische Kindergarteneinrichtungen der Stadt Bonn.

Auch die Eltern hätten zu Beginn Bedenken gehabt. „Als sie hörten, dass die Kinder in Containern untergebracht werden sollten, waren sie skeptisch. Doch nach der ersten Begehung war alles gut und alle waren zufrieden“, so Bergheim. Für die Mitarbeiter stellen sich durch die räumliche Situation allerdings ein paar Herausforderungen. „In erster Linie bedeuten die drei Standorte viel Lauferei und einen erhöhten Planungsbedarf mit 17 Kollegen. Doch gleichzeitig können wir schon die Teamarbeit für die neue Kita an der Ringstraße trainieren“, sagt Bergheim. Und die gestalte sich sehr gut. „Wir können uns gegenseitig aushelfen und unterstützen. Und auch die Zusammenarbeit mit der benachbarten Kita ‚Am Stadion‘ und dem Jugendzentrum klappt hervorragend“, so die Leiterin.

Unterstützung erhalten sie von Fachberater Marko Moß. „Gerade in dieser besonderen räumlichen Situation bieten wir pädagogische Begleitung an. Denn damit sind besondere Herausforderungen verbunden“, erklärt Moß. So verfügt der Container-Standort am Flax etwa über keinen Bewegungsraum. Da muss koordiniert werden. „Ansonsten haben wir aber einen ganz normalen Tagesablauf und die Kinder haben den Umzug von Anfang an intensiv begleitet und zum Beispiel mit gepackt“, sagt Bergheim. „Denn Partizipation, eine offene und transparente Elternarbeit und multikulturelle Projekte sind elementar in unserem Konzept“, erklärt die Leiterin.

So gibt es in der Kita auch einen Kinderrat. „Dort lernen die Kinder, Entscheidungen zu treffen und ihren Alltag mitzugestalten“, sagt Lukas. „Das hilft den Kindern, selbstständig zu werden und lösungsorientierter zu sein“, ergänzt Bergheim.

Und ein Ende des Provisoriums sei ja auch in Sicht: „Wir gehen davon aus, dass der Neubau im Sommer beginnen wird, und rechnen mit einer Bauzeit von elf Monaten, sodass die Kita zum Kindergartenjahr 2017/18 an der Ringstraße starten kann“, sagt Lukas. Dann allerdings mit vier Gruppen.

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