Serie "Ich sehe was, was du nicht siehst" So sieht es im Kostümfundus der Bonner Oper aus

Beuel · In unserer Serie "Ich sehe was, was du nicht siehst..." nehmen wir Leser mit an Orte, an die sie sonst nicht kommen. Diesmal gewährt die Bonner Oper einen Blick in ihren Kostümfundus.

 Die Bonner Oper.

Die Bonner Oper.

Foto: Westhoff

Da hängen sie nebeneinander, Seite an Seite, an unzähligen Kleiderständern und hohen Metallregalen. Prachtvolle Abendkleider, herrschaftliche Königsroben, bunte Federröcke, glitzernde Pailettenjäckchen, volkstümliche Trachten und seidene Nachthemden. Wir befinden uns im Kostümfundus der Bonner Oper. Vor uns erstrecken sich so viele Kleidungsstücke und Kleiderstangen, dass es schier unmöglich scheint, den Überblick zu bewahren. Zehntausende Kostüme müssen es sein, Tausende Kopfbedeckungen, Hunderte Schuhe und ebenso viele Accessoires.

Seit 1984 ist der Fundus auf dem Gelände der ehemaligen Halle Beuel, dem heutigen Pantheon, verortet. Auf einer Fläche von 1770 Quadratmetern lagern hier sämtliche Kostüme aus den Aufführungen der vergangenen Jahre, die in aktuellen Produktionen nicht wiederverwendet werden. Und da scheint es alles zu geben. Kleidung in jeder Farbe, jeder Größe, aus jeder historischen Epoche, für Kinder, Männer und Frauen, für jede Statur, ob groß oder klein, dick oder dünn.

Jedes Jahr kommen neue Kleidungsstücke hinzu, weggeschmissen wird im Kostümfundus nichts - es sei denn, die Einzelteile sind so zerschlissen, dass sie ohnehin nicht mehr getragen werden könnten. Problemlos verwandeln sich Darsteller hier in Waldfeen, in Samurai, in Prinzen und Prinzessinnen oder die berühmte Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte.

Diese Faszination, die der Kostümfundus unweigerlich ausstrahlt, schlägt sich jedes Jahr in unzähligen Anfragen von Privatpersonen nieder: Ob Kostüme für eine Geburtstagsfeier, für Volksfeste oder gar über die Karnevalstage ausgeliehen werden könnten? Doch der Fundus, und das betont das Theater mit Nachdruck, ist aus logistischen Gründen kein Kostümverleih.

Einzig beim alljährlichen Kostümverkauf haben Besucher die Möglichkeit, eines der überwiegend handgefertigten Schmuckstücke zu erwerben. Den nächsten Termin wird es im Frühjahr 2019 kurz vor Karneval geben. Dann könnte eines der Kleidungsstücke mit ganz eigener Theatergeschichte vielleicht im heimischen Kleiderschrank landen.

Einblicke in den Kostümfundus der Oper

Die Serie " Ich sehe was, was du nicht siehst..." gewährt Lesern Eindrücke von Orten, an die sie sonst nicht kommen. In dieser Folge geht es in den Kostümfundus der Oper in Beuel.

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