Neue Notaufnahme So laufen die Umbauarbeiten am Beueler Krankenhaus

Beuel · Im Juni soll die drei Millionen Euro teure Maßnahme am Sankt-Josef-Krankenhaus fertig sein. Dann haben nicht nur die Mediziner mehr Platz, sondern auch ankommenden Rettungswagen.

 Bei der Arbeit: Handwerker statten die neue Notaufnahme mit Fenstern aus.

Bei der Arbeit: Handwerker statten die neue Notaufnahme mit Fenstern aus.

Foto: Benjamin Westhoff

Hochbetrieb in jeder Ecke: Während die Elektriker meterweise Kabel und Zuleitungen verlegen, machen sich die Trockenbauer daran, Wände aus Gipskartonplatten und Ständerwerk aufzubauen. Ein feiner Staubnebel liegt in der Luft, überall wird gesägt, gebohrt und geflext.

Über die permanente Geräuschkulisse ärgert sich Stephan Hohenhaus jedoch keineswegs. Im Gegenteil: „Wir liegen absolut im Zeitplan. Alles läuft wie vorgesehen“, blickt sich der technische Leiter des Beueler Sankt-Josef-Krankenhauses zufrieden auf der Baustelle der neuen Notaufnahme um.

Das war in der Vergangenheit nicht immer so. Zu Beginn der umfangreichen Ausbau- und Sanierungsarbeiten, mit denen im vergangenen Frühjahr begonnen wurde, trafen wie überall unvorhergesehene Schwierigkeiten auf (der GA berichtete). So habe man die gesamte Versorgungs-Infrastruktur neu einrichten und die Statik anpassen müssen. „Aber die Probleme sind mittlerweile behoben und wir haben die verlorene Zeit längst wieder aufgeholt“, ergänzt Daniela Kreuzberg, kaufmännische Direktorin der Klinik.

Von den Problemen im Baugewerbe blieb auch die Krankenhausleitung nicht verschont. „Der Markt ist leer, es sind kaum Fachfirmen zu finden“, berichtet Hohenhaus. Von zehn Betrieben, die für ein Gewerk angeschrieben worden waren, hätte manchmal nur ein Einziger ein Angebot eingereicht. Deshalb mussten Ausschreibungen wiederholt werden, was zu Verzögerungen führte.

Bald stehen den Medizinern 300 Quadratmeter mehr zur Verfügung

Läuft jedoch alles so reibungslos weiter wie derzeit, werden die Arbeiten Anfang Juni beendet sein. Dann wird das Team von Intensiv- und Notfallmediziner Jost Pischel in deutlich großzügigeren Räumen arbeiten. Wurden die Patienten bisher auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern behandelt, so stehen Medizinern und Pflegekräften in der neuen Notaufnahme etwa 700 Quadratmeter zur Verfügung. Herzstück wird eine zentrale Anlaufstelle sein, in der die weitere Behandlung koordiniert wird. In direkter Nähe befinden sich verschiedene Behandlungsräume, ein Schockraum sowie Operationssäle. Rund drei Millionen Euro investiert die Klinik in das Projekt.

Die schnelle Versorgung von Liegendanfahrten war in Beuel bisher eine ganz besondere Herausforderung. „Der Ablauf entsprach nicht mehr den aktuellen Standards und den Anforderungen an ein modernes Notfallkrankenhaus“, erklärt Projektleiter Christopher Schmidt bei einer Baustellenbesichtigung. Immer wieder kam es zu Staus vor der Notaufnahme, weil jeweils nur ein Rettungswagen die Einfahrt ansteuern konnte.

Eigentlich sollte der Umbau bei laufendem Betrieb der Notaufnahme stattfinden

Ähnlich wie bei einem „Kopfbahnhof“ mussten nachfolgende Wagen warten, bis die Zufahrt wieder frei war. „Diesen Zustand wollen wir schon seit geraumer Zeit ändern“, so Daniela Kreuzberg. Durch die Neugestaltung des Außenbereichs verfügt die neue Notaufnahme jetzt über eine Art Rundkurs, wo im Notfall mehrere Rettungswagen gleichzeitig bedient werden. „Es wird ausreichend Aufstellplätze für Rettungs- und Notarztwagen geben“, verspricht Jost Pischel. Die bisher einzige Garageneinfahrt wurde geschlossen. Dort befindet sich in Zukunft ein neuer Schockraum.

Ursprünglich sollte der Umbau bei laufendem Betrieb der Notaufnahme erfolgen. „Davon sind wir allerdings schon nach kurzer Zeit abgerückt“, erklärt Hohenhaus. Die Beeinträchtigungen für Personal und Patienten durch Staub und Lärm seien zu groß gewesen. Um dennoch zügig voranzukommen, habe man die Notaufnahme innerhalb des Gebäudes verlegt. Als letzte Maßnahme der umfangreichen Sanierung wird die Zufahrt neu gepflastert. „Sobald das erledigt ist, sind wir mit allen Arbeiten fertig“, versichert Kreuzberg.

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