Sieger im Bundeswettbewerb Sie haben das Zeug zum Chef

LIMPERICH · Schüler des Beueler Kardinal-Frings-Gymnasiums haben den Präsidenten des Bundeskartellamts für einen Tag vertreten dürfen.

 Erstes Kennenlernen: Die Zwölftklässler des KFG, Bundeskartellamts-Chef Andreas Mundt (Mitte) sowie Schulleiter Bernhard Hillen und Kursleiter Markus Isajiw (hinten links).

Erstes Kennenlernen: Die Zwölftklässler des KFG, Bundeskartellamts-Chef Andreas Mundt (Mitte) sowie Schulleiter Bernhard Hillen und Kursleiter Markus Isajiw (hinten links).

Foto: Max Malsch

Die Aufgaben von Andreas Mundt sind vielfältig. Als Präsident des Bundeskartellamtes steht er einer der wirtschaftlich bedeutendsten Bundesbehörden vor. Im Arbeitsalltag trifft er Personalentscheidungen und berät in Konferenzen und Arbeitssitzungen seine Mitarbeiter beim Schutz des wirtschaftlichen Wettbewerbs in der Bundesrepublik.

Einer von 21 Zwölftklässlern des Kardinal-Frings-Gymnasiums wird im Herbst die Chance geboten, Mundt genau auf die Finger zu schauen. Beim Bundeswettbewerb "Chef für einen Tag" hat ihr Sozialwissenschaftsleistungskurs eine Fachjury mit ihrem Bewerbungsvideo überzeugt. Mundt besuchte Mittwoch den Kurs und stellte sich beim Kennenlerntag den zahlreichen Fragen der Jugendlichen.

Es ist die achte Runde des Wettbewerbs, der zusammen vom Wirtschaftsmagazin FocusMoney, der Stiftung Lesen, dem Beratungsunternehmen Odgers Berndtson und zahlreichen Großunternehmen ausgerichtet wird. "Elf Chefs nehmen in dieser Staffel teil. Sie räumen für einen Tag ihren Chefposten und lassen den Nachwuchs ran", sagte die Wettbewerbsorganisatorin Susanne Theisen-Canibols. Rund 210 Schüler hätten sich im offenen Bewerbungsverfahren vorgestellt. "Dieser Kurs überzeugte alle mit einem Videofilm in dem sie sich nicht nur vorstellten, sondern auch gleich vor Ort am Bundeskartellamt drehten. Dabei sorgten sie bei unseren Pförtnern gleich für etwas Aufregung", so Theisen-Canibols.

Wirtschaft sei durchaus ein Thema des Unterrichts, die Zusammenhänge blieben aber meist doch sehr abstrakt, berichtete die Schülerin Lisanne Joisten. Sie hat sich auf das Gespräch mit Mundt gefreut und erhoffte sich konkretere Einblicke in die Wirtschaftswelt. Der Wettbewerb und das Gespräch mit Mundt böten die einmalige Chance auf neue Impulse, so ihr Kurskollege Sebastian Kittani.

"Ein eigenes Fach Wirtschaft gibt es nicht, aber sie ist in den Sozialwissenschaften versteckt. Hier wird aber mehr die Volkswirtschaft betrachtet, die Betriebswirtschaft kommt da etwas zu kurz", merkte Kursleiter Markus Isajiw an. Für ihn und die Schüler sei die Begegnung mit Mundt ein spannender Kontakt in die wirkliche Welt.

Nach dem Treffen mit ihm wird der Kurs im September an einem mehrstufigen Auswahlerfahren in Frankfurt am Main teilnehmen. "Personalberater werden mit ihnen ein Verfahren absolvieren, das für die Besetzung von Spitzenposten entwickelt wurde", so Theisen-Canibol. Der Sieger wird wahrscheinlich an einem Donnerstag im Oktober in Mundts Schuhe schlüpfen. "Donnerstags findet bei uns die große Besprechungsrunde mit den Abteilungsleitern statt. In ihr werden Wirtschaftsfälle und tagespolitische Entwicklungen diskutiert", erklärte Mundt den Schülern.

Chef für einen Tag im Bundeskartellamt zu sein sei auch im Wettbewerb eine Besonderheit. "Wir sind ja kein Wirtschaftsunternehmen, sondern eine äußerst wirtschaftsnahe Behörde und im Grunde der Hort aller Geschäftsgeheimnisse in Deutschland", sagte er.

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