Kegelklub „Ringsche Junge“ Seit 80 Jahren heißt es „Alle Neune“

Oberkassel · Die „Ringsche Junge“ sind der älteste Kegelklub Beuels. Bowling haben die Mitglieder zwar zwischendurch auch ausprobiert, doch sind sie schnell wieder zu der gewohnten gewölbten Bahn zurückgekehrt - schon allein, um die Tradition zu bewahren.

 Jochen Schmitt und Bert Thiebes (unten),Karl Osterhammel,Helmut Köppler,Oliver Thiebes (alle von li)

Jochen Schmitt und Bert Thiebes (unten),Karl Osterhammel,Helmut Köppler,Oliver Thiebes (alle von li)

Foto: Max Malsch

„Im Gegensatz zu einer Bowlingbahn ist die Kegelbahn leicht nach innen gewölbt“, erklärt Karl Osterhammel. Der Rentner ist ältestes Mitglied der „Ringsche Junge“, des ältesten Beueler Kegelklubs – und muss es schließlich wissen. Am 18. Januar 1936 gründete sein Vater Franz mit mehreren anderen Kegelbegeisterten die „Junge“. Als in den 70ern und 80ern vermehrt Bowlingbahnen in den Innenstädten eröffneten, hat Sohn Karl die aus den Vereinigten Staaten stammende Variante zwar ausprobiert, „wir sind aber beim Kegeln geblieben. Schon allein, um unsere Vereinstradition zu bewahren“, so sein Mitkegler Bert Thiebes.

Und bei den Thiebes’ lässt sich Vereins- und Familientradition gar nicht so leicht trennen: „Wir erwarten im Sommer die vierte Generation“, erzählt Bert Thiebes’ Sohn Oliver mit einem freudigen Lachen: Der „Junior“ des Vereins – der 31-Jährige ist erst seit fünf Jahren dabei – wird nämlich im Sommer selber Vater. Bis die vierte Thiebes-Generation also selber eine Kugel schieben kann, werden folglich noch ein paar Jahre ins Land gehen; Großvater Albert ist mit seinen 40 Jahren Mitgliedschaft neben Osterhammel einer der alten Vereinshasen, aber auch Sohn Bert ist schon bald 20 Jahre dabei.

Dass er wohl der stärkste Spieler der acht Kegelbrüder ist, mag er ganz bescheiden nicht so direkt zugeben: „Wir tun uns nicht soviel“, sagt er grinsend und zeigt auf seine Freunde Helmut Köppler, Peter von der Mark, Jochen Schmitt, und Achim Pütz. Nur sein Sohn Oliver müsse als „Nachwuchsspieler“ noch ein bisschen was lernen, frotzelt er.

Leidenschaft zu Kugel aus Phenolharz

Und Osterhammel, der 1929 geboren wurde, sei aufgrund seines fortgeschrittenen Alters ein bisschen außen vor. „Mein Vater hat mich oft zu den Vereinsabenden mitgenommen“, erinnert sich Osterhammel an den Beginn seiner Leidenschaft zu den Kugeln aus Phenolharz. Dennoch habe er erst 42 Jahre alt werden müssen, bevor er 1971 selber auch offiziell dem Verein beitrat. Groß gefeiert wurde das 80-jährige Vereinsjubiläum allerdings nicht: „Wir treffen uns doch alle zwei Wochen – das muss reichen“, ist man sich unter Lachen einig. „Dafür führt uns unsere Kegeltour in diesem Jahr ein wenig weiter“, so der „mittlere“ Thiebes.

Neben den 14-täglichen Kegelabenden sind nämlich die alljährlichen Touren für die acht Männer offenbar das Wichtigste: „Wir fahren ganz klassisch im September“, erzählt Osterhammel, der in den 45 Jahren seiner Mitgliedschaft nicht eine Tour hat ausfallen lassen. Und auch die Ziele waren ganz klassisch: „Vom Westerwald bis ins Sauerland sind wir überall gewesen, wo man als Kegler so hinfährt“, schmunzelt er.

Es sei gar nicht so einfach, noch eine Kegelbahn zu finden, beklagen die aktuell acht „Ringsche Junge“: „Wir sind in unserer Vereinsgeschichte mehrfach umgezogen“, erzählen die Kegler. „Und bis die nächste Thiebes-Generation parat steht, freuen wir uns auch über weitere Mitspieler“, so Köpp-ler.

Wer also mit den „Ringsche Junge“ jeden zweiten Mittwoch von 17 bis 20 Uhr im Oberkasseler Hof eine Kugel schieben möchte, wendet sich telefonisch an Helmut Köppler unter 0228/ 476426.

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