Kunst in Beuel Schwer wirkende Skulpturen sind federleicht

Beuel · Rudolf Hürth hat sich am internationalen Fest für zeitgenössische Bildhauerei beteiligt. An 70 Orten, in 21 Ländern, am selben Tag, zur selben Zeit fand dieses Fest statt.

 Der Künstler Rudolf Hürth in seinem Beueler Atelier neben zweien seiner Skulpturen.

Der Künstler Rudolf Hürth in seinem Beueler Atelier neben zweien seiner Skulpturen.

Foto: Horst Müller

„Start’17“ nennt sich das internationale Fest für zeitgenössische Skulptur, zu dem sich alljährlich tausende Enthusiasten treffen, deren Liebe der dreidimensionalen Kunst gilt. Jedes Jahr findet dieses Event am letzten Sonntag im Januar statt. Organisiert wird es von Sculpture Network, einer europäischen Plattform.

Rudolf Hürth, ein Bonner Künstler, der in Wachtberg wohnt und in Beuel in seinem Atelier arbeitet, hat Bonn mit seiner Ausstellung in einem außergewöhnlichen Atelier dabei weltweit vertreten. Das Thema in diesem Jahr lautet: „Kunst im öffentlichen Raum“. An 70 Orten, in 21 Ländern, am selben Tag, zur selben Zeit findet dieses Fest statt. Alle Teilnehmer der 70 Veranstaltungen sind virtuell miteinander vernetzt und kommunizieren ihre Eindrücke live in sozialen Netzwerken.

„Ich bin von Hause aus Architekt, aber schon immer in der Kunst unterwegs“, erklärt Hürth seine Wurzeln. Für das Architekturstudium hatte er sich entschieden, weil man auf diesem Gebiet beides machen könne. „In den Techniken meiner Bilder ist sehr viel aus meiner Architekturarbeit enthalten“, sagt er. Daraus entstand die Frage, ob Bilder immer auf einer flachen Ebene sein müssen und wie Bildhauerei und Malerei miteinander verschmelzt werden können.

Patentierte Kunstrichtung

Aus diesen Überlegungen heraus sind „Strotoplastische Bilder“ entstanden, eine neue Kunstrichtung, die sich Hürth in Deutschland und Europa patentieren ließ. Ein Alleinstellungsmerkmal unter allen Malern und Bildhauern für ihn. „Wer diese Bilder zum ersten Mal sieht, glaubt sich einem Mischwesen aus Skulptur, Malerei und Collage gegenüber“, schreibt Frank Günter Zehnder von der Internationalen Kunstakademie Schloss Heimbach. Zahlreiche Bilder dieser dreidimensionalen Kunstrichtung, alle von beeindruckender Größe und Aussagekraft, zeigt Hürth in dieser Ausstellung. Zusätzlich hat er einige Skulpturen, die meisten in imponierender Größe, in seinem Atelier ausgestellt.

Wenn man die großen Skulpturen von Hürth sieht, denkt man unweigerlich, dass diese schwer sein müssen. Doch dem ist nicht so, denn das Basismaterial ist EPS, expandiertes Polystyrol, ein Nachfolgeprodukt von Styropor. Hergestellt wird dieses Material unter anderem für den Modellbau von Nafab Foams GmbH, in deren Katakomben in Beuel Hürth sein Atelier hat.

Die EPS-Blöcke sind leicht zu verarbeiten, müssen noch mit Schutzschichten und Farben überzogen werden. Der Skulptur sieht niemand mehr sein Ausgangsmaterial an. Jörg Michael Pradler, der Inhaber der Firma, ließ es sich nicht nehmen, die Begrüßungsworte zu dieser beeindruckenden Ausstellung zu sprechen.

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