Den Wonnemonat begrüßt Rockiges und Besinnliches
BEUEL · Die Beueler haben den Wonnemonat auf unterschiedliche Weise begrüßt. Die Königspaar-Bewerber haben sich im Apfeltanz geübt.
Nach der Session ist vor der Session mag sich wohl das Damenkomitee Sankt Paulus gedacht haben. Um im Training zu bleiben, veranstaltete die Frauen des Komitees gemeinsam mit den Beueler Stadtsoldatencorps in diesem Jahr zum ersten Mal ihre "Tanz in den Mai"-Fete im Zeughaus der Stadtsoldaten unter der Kennedy-Brücke. "Die Idee hatten wir auf dem Bonner Weihnachtsmarkt", gab Christiane Statz, Vorsitzende des Damenkomitees zu.
"Wir sind im Karneval so gefestigt, dass wir uns das auch noch zu trauen." Schon der Vorverkauf deutete auf ein volles Haus hin. An der Abendkasse ging fast nichts mehr, war die Party doch ein wahrer Geheimtipp in der Karnevalsszene. Mit viel Humba-Humba und Täterä läuteten die Jecken den Wonnemonat ein.
Traditioneller ging es dagegen etwa 500 Meter weiter zu. Brauchtumspflege ist eine der Aufgaben, denen sich das Heimatmuseum in Beuel verschrieben hat. Kein Wunder also, dass im Schaltjahr die Frauen des Vereins den Maibaum aufstellten - so wie es der Brauch vorschreibt. Mit "Hannelore, halt den Baum fest", feuerte Getrude Jöbsch, Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Beuel am Rhein, während der Zeremonie "ihre" Frauen an.
Hier und da half dann allerdings doch noch eine männliche Hand, damit die Birke auch sicher stand. Damit war aber noch lange nicht Schluss mit dem Maiprogramm des Vereins. Schnell stimmte Chorleiterin Jolanta Lerch das traditionelle Frühlings-Lied "Alle Vöglein sind schon da" an. Über 50 Gäste lauschten dem vereinseigenen Chor "Museums-Mösche" und sangen hier und da auch mit.
Mit einem gelungenen Auftritt begrüßte die Chorgemeinschaft Sankt Antonius Holtorf den Wonnemonat. Unterstützt wurden sie bei ihrem Maiansingen auf dem Kirchplatz in Niederholtdorf von den Kindern der Grundschule "Om Berg". Mit den Stücken "Wochenende und Sonnenschein", "Am Brunnen vor dem Tore" und Felix Mendelssohns "O Täler weit o Höhen" schlug die Chorgemeinschaft eher ruhigere Töne an.
Dazwischen glänzten Schüler aus den 1. und 4. Klassen der Grundschule "Om Berg" mit altbekannten Evergreens wie Drafi Deutschers "Marmor, Stein und Eisen bricht". Außerdem sangen die Jungen und Mädchen ein Medley aus verschiedenen Frühlingsliedern. Rund 300 Besucher waren gekommen, um sich das Spektakel anzuschauen.
Für richtig rockige Stimmung sorgte Holger Landrock alias "The voice of Cocker" auf dem Maifest des Bürgervereins Kohlkaul. Schon im vergangenen Jahr brachte er die rund 200 Gäste auf der "Tanz in den Mai"-Party zum Schwofen. Bis tief in die Nacht feierten Jung und Alt auf dem Kohlkauler Platz in Holzlar. Allerdings galt es auch ein Maikönigspaar zu küren.
Dazu absolvierten die Kandidaten verschiedene Disziplinen, wie Pfeile werfen, Eierlaufen mit Tennisbällen sowie einen Geschmackstest. "Wir bleiben dabei aber ganz human", versicherte der Vorsitzende des Bürgervereins, Frank Stangier. "Sonst macht ja keiner mehr mit." Beim Apfeltanz mussten die Bewerber-Paare die Frucht zwischen ihren Stirnen festhalten. Allerdings waren die Teilnehmer so ausdauernd, dass das Königspaar zu Redaktionsschluss noch nicht gekürt war.
Am Dienstag um 11 Uhr begrüßt auch die Bürgervereinigung Ramersdorf zusammen mit dem Männergesangsverein Liküra-Loreley auf dem Dorfplatz in Ramersdorf den fünften Monat des Jahres mit einem öffentlichen Maiansingen.
