Beueler Treff über die Hallenbadsituation Reparatur der Beueler Bütt startet früher

Beuel · Der Bürgerdialog offenbart, dass Badnutzer vor allem sauer über die Informationspolitik der Stadt sind. Mehr als 80 Teilnehmer kamen zur Diskussionsrunde des General-Anzeigers.

 Badleiter Jürgen Stoll im leergelaufenen Becken der Beueler Bütt.

Badleiter Jürgen Stoll im leergelaufenen Becken der Beueler Bütt.

Foto: Leif Kubik

Mit zwei Kritikpunkten aus dem Publikum sah sich der Sport- und Bäderamtsleiter Stefan Günther beim Beueler Treff des General-Anzeigers zum Thema Beueler Bütt am Dienstag wiederholt konfrontiert. Das ist einmal die Informationspolitik der Verwaltung zu den Schließungen wegen technischer Defekte. Der zweite Punkt sind Zweifel, ob die Verwaltung im Notfall schnellstmöglich und flexibel genug reagiert.

Die mehr als 80 Teilnehmer des Bürgerdialogs, der von GA-Redakteur Holger Willcke moderiert wurde, hatten mit Günther, Jan Reche (Stadtschulpflegschaft), Ute Pilger (Stadtschwimmverband) Achim Büsch (TSV Bonn rechtsrheinisch), Klaus Pott (SC Rhenus Beuel) und Bezirksbürgermeister Guido Déus Gesprächspartner, die viele Aspekte der Bäderdiskussion beitragen konnten.

Günther stellte klar, dass die Reparatur der Bütt nicht wie üblich ausgeschrieben, sondern – weil schneller – freihändig vergeben werde. „Der Auftrag kann also noch in dieser Woche erteilt werden. Die Reparatur dauert bis zu 15 Wochen.“ Die Beueler Bütt würde voraussichtlich zum Ende der Freibadsaison wieder öffnen. Wie berichtet, musste das Hallenbad wegen eines gravierenden Defektes und damit verbundenen wasserhygienischen Problemen am 27. November geschlossen werden. Insgesamt war die rund 60 Jahre alte Beueler Bütt 2017 dreimal für längere Zeit zu; auch die anderen Bonner Bäder sind alt und machen Probleme.

Wann denn die Beueler Grundschüler schwimmen lernen sollen, wollten Eltern wissen. Schließlich sei Schwimmunterricht eine gesetzliche Vorgabe. Günther: „Vorgabe sind 40 Stunden in der Grundschule. Davon sind wir in Bonn weit entfernt.“ Jan Reche von der Stadtschulpflegschaft machte darauf aufmerksam, dass freie Zeiten in den übrigen Bädern und auch in der Region abgefragt werden müssten. Ute Pilger appellierte, dass die Vereine jetzt zusammenrücken und Zeiten freigeben sollten.

Eine Recherche des Bäderamtes ist bislang eher mager ausgefallen. Aus der Region angeboten wurden Frühschwimmerzeiten oder in Sankt Augustin eine Stunde pro Tag. Aber man wolle auch prüfen, ob tatsächlich alle Schulen ihre Schwimmzeiten in Anspruch nehmen. „Da geht auch kurzfristig noch etwas“, meinte Günter. „Wir werden zur Sicherstellung des Schulschwimmens einen Arbeitskreis einberufen. Der Bäderamtsleiter nahm die Vorschläge aus dem Publikum, Schwimmunterricht über die OGS in den Ferien zu organisieren, die Freibadsaison im Ennertbad früher zu eröffnen und Badezeitenflexibler zu gestalten mit.

Für den Vorsitzenden des SC Rhenus Beuel, Klaus Pott, ist die Bütt-Schließung eine „Katastrophe. Wir mussten 2017 rund 15.000 Euro an Kursgebühren zurückzahlen und für fünf Monate den Mitgliedbeitrag erlassen. Vom Bäderamt bekamen wir keine Ausweichzeiten“, kritisierte er. Für die TSV Bonn rechtsrheinisch stellt sich die Situation nicht ganz so dramatisch dar, weil Schwimmen nur ein Teil des Sportangebotes ist, aber Vereinsvorsitzender Achim Büsch wünscht sich eine frühzeitigere Information durch die Verwaltung. „Die angelaufenen Kurse mussten wir sehr kurfristig absagen.“ Das Bäderamt seinerseits hat die von der Stadt angebotenen Kurse in andere Bäder – auch von Schulen – verlegt. „Das sind wichtige Einnahmen, daher können wir die Kurse nicht reduzieren. Sonst würde das Defizit für die Bäder noch größer“, so Günther.

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