Dorffest Vilich-Müldorf Reges Treiben rund um die Mühlenbachhalle

VILICH-MÜLDORF · Der Bürgerverein Vilich-Müldorf kann mit seinem Dorffest zufrieden sein: Am Samstagnachmittag herrschte vor und in der Mühlenbachhalle reger Betrieb, und einige der Besucher haben sich laut Astrid Bender auch neu als Mitglieder angemeldet.

 Die Organisatoren des Festes vom Bürgerverein Vilich-Müldorf um Thomas Biedermann (r.), Thomas Barowski (2.v.l.) und seine Frau Astrid Klein-Barowski (2.v.r.).

Die Organisatoren des Festes vom Bürgerverein Vilich-Müldorf um Thomas Biedermann (r.), Thomas Barowski (2.v.l.) und seine Frau Astrid Klein-Barowski (2.v.r.).

Foto: Stefan Knopp

Die Bilanz von Mitorganisatorin Astrid Klein-Barowski am frühen Abend: "Das Fest ist gut besucht, und wir würden es gerne wiederholen."

Das freut umso mehr, als es in den letzten Jahren nichts vergleichbares im Ort gab. "Früher hatten wir die Kirmes", sagte der Vorsitzende Thomas Biedermann. "Aber die hat nicht mehr funktioniert." Deshalb war sie vor einigen Jahren eingeschlafen. Da stellte sich natürlich die Frage, ob ein Dorffest überhaupt Anklang in der Bevölkerung finden würde. Das Ergebnis: Elf Vereine und Gruppen halfen bei der Durchführung und lockten gefühlt das halbe Dorf an - Alteingesessene Vilich-Müldorfer und Bewohner des Neubaugebietes mischten sich fröhlich durcheinander. Wenn es zwischen diesen Gruppen jemals Differenzen gab, scheinen die inzwischen überwunden zu sein.

Biedermann und sein Stellvertreter Thomas Barowski hatten dafür gesorgt, dass der Platz optimal genutzt werden konnte. Den Hauptanteil an der Organisation hatten aber Klein-Barowski und Elisabeth Bönnsch. Es habe ein wenig gedauert, die Vereine und Gruppen im Dorf zu erreichen und zum Mitmachen zu bewegen, so Klein-Barowski, die mit dem neu gegründeten Damenkomitee "Mühlenbach-Sterne" Crêpes und herzhafte Muffins verkaufte.

Auch an den anderen Ständen verhungerte man nicht: Die Alten Herren des SV Vilich-Müldorf verkauften Gyros und Pommes, das Technische Hilfswerk hatte mächtige Idar-Obersteiner Steaks auf dem Schwenkgrill, die katholische Frauengemeinschaft hatte Apfelpfannkuchen, die Messdiener Fruchtspieße und die Kita Maria Königin Waffeln im Angebot. Der Bürgerverein schenkte Getränke aus, die Prinzengarde Cocktails, Eis und Bowle gab es bei Piadini. In der Mühlenbachhalle verkaufte der Sängerkreis Kaffee und Kuchen. Außerdem halfen viele Freiwillige zum Beispiel bei der Kinderbespaßung. Beim einzigen externen Stand von der Stefan-Morsch-Stiftung konnte man sich als Stammzellspender typisieren lassen, 22 Besucher nutzten dieses Angebot.

Das Fass stach am Nachmittag Bezirksbürgermeister Guido Déus an. Auf der Bühne tanzte die Prinzengarde Vilich-Müldorf, der Sportverein präsentierte seine Karate-Sportler. Fünf Bands kamen auf die Bühne - alle aus Vilich-Müldorf, und das Dorf hat noch weitere zu bieten. Nach "Mol ävvens su" und den "Nejbörs" traten die "Bottemelechs Jonge" auf. Danach waren die "Happy Hunting Grounds" und die "Dörefslöck" zu hören. Bis in den Abend wurde am Samstag gefeiert, und gestern ging es nach dem Gottesdienst mit dem Frühschoppen weiter.

KURZ GEFRAGT

Emil Morsch (72) kommt aus der Nähe von Idar-Oberstein, wo er 1986 die nach seinem Sohn benannte "Stefan-Morsch-Stiftung" gründete, die die älteste deutsche Knochenmark- und Stammzellspenderdatei betreibt. Mit ihm sprach Stefan Knopp.

Was war Ihre Motivation, die Stiftung zu gründen?

Emil Morsch: Das war keine Berufung. Unser Sohn war an Leukämie erkrankt und wir wollten ihn retten. Hier gab es keine Rettung, das wollten wir nicht akzeptieren, aber in den USA. Der Mann, der das gemacht hat, hat später den Nobelpreis gewonnen. Danach haben wir die Datei eingerichtet.

Wie wird man Stammzellspender?

Morsch: Indem man gesund ist, zwischen 18 und 40 Jahre alt und als Frau nicht mehr als zwei Schwangerschaften hatte. Früher lief das über die Blutentnahme, heute macht man eine Speichelentnahme. Die Probe wird im Labor auf Gewebemerkmale, das sogenannte HLA-Strickmuster, untersucht. Die Untersuchung dient dazu, Kompatibilitäten zu klären.

Hat sich das Spendeverfahren auch verändert?

Morsch: Früher war das die Knochenmarkspende. Das einzige Risiko war das der Narkose. Heute werden nur die Zellen, die man braucht, aus dem Blut herausgefiltert, und nur diese werden auf den Patienten übertragen. Die bilden im Patienten neues Blut.

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