50 Senioren informieren sich bei Vortrag der Polizei Praktische Hinweise gegen Betrugsmaschen

VILICH-RHEINDORF · Die Tastatur ist zwar vielleicht seniorengerecht aber nicht wirklich alltagstauglich: In einem kurzen Anschauungsfilm versucht ein Kunde, in einem Laden seine PIN in ein überdimensionales Pinpad einzugeben, ohne dass diese einer der Umstehenden erkennen kann. Das ist wegen der Größe des Eingabefeldes natürlich schlicht unmöglich.

 Wie sie sich vor Einbrüchen schützen kann, zeigt Polizist Ulrich Hansmann (l.) Teilnehmerin Christa Schmücke.

Wie sie sich vor Einbrüchen schützen kann, zeigt Polizist Ulrich Hansmann (l.) Teilnehmerin Christa Schmücke.

Foto: Max Malsch

Die nicht ganz ernst gemeinte Lösung im Film: Ein gewagtes Ablenkungsmanöver mit einem an die Decke katapultierten Hund. Die sehr wohl ernst gemeinte Warnung: "Lassen Sie sich niemals beim Eingeben Ihrer Pin beobachten!" Die fast fünfzig Senioren, die Polizeikommissar Ulrich Hansmann bei seinem Vortrag im Tenten-Haus der Begegnung an der Vilich-Rheindorfer Wolfsburg zuhörten, werden sich dank der Lacher wohl beim nächsten Aufenthalt an der Supermarktkasse an die Botschaft erinnern.

Solche und weitere praktische Hinweise konnten die Bewohner der Einrichtung und interessierte Senioren aus der Nachbarschaft gestern Nachmittag bei der Beratungs- und Informationsveranstaltung mit dem Titel: "Wie können Sie sich verhalten, um nicht als Opfer ausgesucht zu werden ..." erhalten.

"Ich habe oft ein bisschen Schiss", sagt Renate Dovermann und lacht. "Deshalb bin ich sofort auf das Informationsangebot aufmerksam geworden." Die 74-Jährige hat sich sogar Pfefferspray gekauft, um sich abends sicherer zu fühlen, wenn sie einmal im Dunkeln nach Hause kommt.

Besonders interessant fand sie den Trick, den manche Betrüger anwenden, um zu testen, ob die Bewohner eines Hauses abwesend sind: "Sie spannen einen Silberfaden zwischen Tür und Rahmen - wenn der beim nächsten Besuch noch an Ort und Stelle ist, gehen die Einbrecher davon aus, dass die Bewohner vorübergehend abwesend sind." Kriminalkommissar Hansmann wusste noch von zahlreichen weiteren Tricks und Betrügereien zu berichten und gab den Senioren wichtige Tipps, die ihren Alltag in Zukunft etwas sicherer machen sollen.

"Das ist mir gerade heute Morgen passiert", platzt eine ältere Dame heraus, als Hansmann einen häufig kopierten Betrugsversuch an der Haustüre schildert. "Ein wie ein Sanitäter gekleideter Mann klingelt und versucht, sich mit einem fadenscheinigen Argument Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. "Wenn der erst einmal bei Ihnen drin ist, findet er meistens sehr schnell auch Geld und Wertsachen", so der Fachmann. "Die gängigen Verstecke sind den Trickdieben bestens bekannt." Die ältere Dame hat übrigens genau richtig reagiert und den Mann wieder weggeschickt. "Wer ein echtes Anliegen hat, dem kann man immer auch helfen, ohne ihn in die Wohnung zu lassen", erläutert Hansmann den Besuchern.

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