Pützchen-Explosion Polizei entdeckt Spuren - Gasanlage manipuliert

PÜTZCHEN · Die Ermittler der Bonner Kripo sind überzeugt: Die Gasexplosion am Mittwoch auf Pützchens Markt ist mutwillig von bisher unbekannten Tätern vorbereitet worden. Bei der Untersuchung der Unfallstelle in der Marktstraße haben die Beamten Spuren gefunden, die auf eine Manipulation der Gasanlage hindeuten.

Was war geschehen? Am Mittwoch gegen 9.35 Uhr explodierte während des Abbaus der Kirmes eine Imbissbude der Metzgerei Weitz aus Hoholz. Bretter flogen bis zu 40 Meter durch die Luft, drei Männer erlitten Knalltraumata und mussten ins Krankenhaus. Ein Wohnhaus und zwei parkende Autos wurden durch Splitter beschädigt. Die Ermittler schätzen den Schaden auf mindestens 10.000 Euro.

Die Kripo geht davon aus, dass unbekannte Täter zwischen Mitternacht und 9.35 Uhr die abgeschlossene Reibekuchenbude aufgebrochen und die Gasanlage der Fritteuse manipuliert haben. Das ausgetretene Gas hat sich nach Ansicht der Polizei durch die vorhandene Elektrik entzündet. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die eventuell beobachtet haben, wie sich Personen Zutritt zu der Bude verschafft haben. Hinweise an die Ermittler unter der Rufnummer 0228/150.

Auch noch einen Tag nach der Gasexplosion auf Pützchens Markt war Imbissbuden-Betreiberin Sabine Weitz aufgebracht: "Wer tut so etwas? Wir haben keine Feinde. Die Leute kommen gerne zu uns, um einzukaufen." Ihre Metzgerei in Hoholz genießt weit über die Grenzen Bonns einen guten Ruf. Die Kundschaft kommt sogar aus Köln, um das pikant gewürzte Grillfleisch zu kaufen.

[kein Linktext vorhanden]Sabine Weitz ist sich sicher: "Das hat jemand vorsätzlich getan. Ich persönlich habe die Gasflasche in unserem Reibekuchenstand zugedreht und die Flasche nochmals kontrolliert. Alles war in Ordnung." Die junge Frau ist froh, dass nicht mehr passiert ist: "Mein Vater und unser Metzger waren von Hoholz nach Pützchen unterwegs, um die drei Buden abzubauen. Wäre der Verkaufsstand zehn Minuten später in die Luft geflogen - nicht auszudenken, was dann passiert wäre."

Bereits vor drei Jahren haben sich bislang Unbekannte während der Kirmes an den drei Buden der Familie Weitz zu schaffen gemacht. Damals wurden die Schlösser mit Sekundenkleber zugeschmiert. Folge: Den Betreiber gingen die Einnahmen von einem halben Kirmestag flöten. "Wir lassen uns aber nicht unterkriegen. Nächstes Jahr sind wir wieder mit drei Buden dabei", sagte Sabine Weitz am Donnerstag.

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