Tradition der Tiersegnung Pastor Michael Dörr segnet Tiere vor Vilicher Pfarrkirche

Beuel · Pastor Michael Dörr segnet vor der Vilicher Pfarrkirche Pferde und Hunde. Die Tiere ziehen Leckerlis Weihwasser und Weihrauch vor. Die Tradition gibt es seit rund 30 Jahren in Vilich.

 15 Pferde und fast genau so viele Hunde galt es für Pfarrer Michael Dörr am Sonntag nicht nur zu segnen, sondern auch mit Leckerlis zu versorgen.

15 Pferde und fast genau so viele Hunde galt es für Pfarrer Michael Dörr am Sonntag nicht nur zu segnen, sondern auch mit Leckerlis zu versorgen.

Foto: Leif Kubik

„Vielen Dank, dass wir auch in diesem Jahr wieder Ihren Rasen vertikutieren durften“, bedankte sich Claudia Klampfl bei Pfarrer Michael Dörr. 15 Pferde und fast genauso viele Hunde hatten sich am Sonntagvormittag samt Reitern und Herrchen auf der Wiese vor der frisch renovierten Kirche Sankt Peter in Vilich versammelt, um den traditionellen Tiersegen zu empfangen. „Der Wiese wird es nicht geschadet haben“, erwiderte Dörr lächelnd, als er nach der eigentlichen Segnung Leckerlis an die Tiere verteilte und dabei fast in einen der unvermeidlichen Pferdeäpfel gestapft wäre.

Das Futter war für die anwesenden Tiere offenbar deutlich interessanter, als die Segnung: Nach jeweils einer kurzen Runde mit Weihwasser und Weihrauch musste Dörr gleich mehrfach von Tier zu Tier ziehen, um Karotten und Rote Beete für die Pferde sowie kleine Knochenhappen für die Hunde zu verteilen. „Ich habe mir gesagt, wenn die Pferde etwas zu futtern kriegen, dann sollten die Hunde nicht leer ausgehen.“ Die bellenden Vierbeiner seien in den letzten Jahren immer zahlreicher geworden und so habe er sich entschlossen, sie in diesem Jahr erstmalig ebenfalls mit Leckereien zu versorgen, so Dörr.

Tradition gibt es seit 30 Jahren

Seit etwa 30 Jahren gibt es die Tradition der Pferdesegnung in Vilich: „Das habe ich so von meinem Vorgänger übernommen“, erinnerte sich der Pfarrer. Inzwischen mache er das aber auch bereits zum 16. Mal. Ins Leben gerufen wurde die Segnung auf Initiative eines Reiterhofs, dann wurde die Organisation von einem Verein weitergetragen und in diesem Jahr organisierten sich die Reiter, die allesamt aus der Gegend zwischen Mondorf, Geislar und Vilich stammen, erstmalig selbst: „Das geht über Whatsapp ja ganz einfach, so Klampfl, die mit ihrem 14-jährigen Haflinger-Isländer-Mix Jette zur Segnung gekommen war.

„Mac und Mase sind 28 und 29 Jahre alt – da kann ein bisschen Segen nicht schaden“, erzählten Ellen Wülfing und ihre Freundin Sandra lachend. Mit ihren drei Nichten Zoe, Jule und Leni sowie deren Freundinnen Paula und Maja waren die Reiterinnen aus Mondorf herübergekommen. Für sie sei das bereits Tradition, aber für die Kinder vollkommen neu. „Wir finden’s gut“, riefen Jule und Maja von dem Rücken des Schimmels Mac herab. Selber reiten würden die Zehn- und die Neunjährige noch nicht; dafür hätten sie aber schon voltigiert. Und überhaupt waren die kleinen den erwachsenen Besuchern in der Zahl klar überlegen: „Das ist doch gerade für die Kinder besonders spannend“, meinte eine Zuschauerin. Anschließend konnten die Menschen und Tiere die stilechte musikalische Begleitung der Jagdhornbläser Beuel genießen.

Der Segnung vorausgegangen war übrigens der letzte Gottesdienst im benachbarten Gemeindezentrum: Am kommenden Sonntag, 12. November, steht dann die frisch renovierte Pfarrkirche den Gläubigen wieder zur Verfügung. Die Eröffnungsmesse findet um 16 Uhr statt.

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