Modellbau-Ausstellung im Blauen Haus der Nommensenkirche Pützchens Markt im Miniaturformat

PÜTZCHEN · Jedes Kind kennt Modelleisenbahnen. Auch der vierjährige Florian. Fasziniert stellte er am Samstag im Blauen Haus der evangelischen Nommensengemeinde beim Pützchens-Markt-Besuch fest, dass es noch etwas anderes gibt: Dort waren einige Modellbau-Kirmeslandschaften aufgebaut, mit Karussells, Wurfbuden und sonstigen Geschäften.

Alles bewegt und dreht sich wie auf dem großen Markt: Gespannt verfolgen die Kinder das Kirmesgeschehen.

Alles bewegt und dreht sich wie auf dem großen Markt: Gespannt verfolgen die Kinder das Kirmesgeschehen.

Foto: Max Malsch

Kirmes- und technikbegeistert, wie er ist, fragte der Junge den Ausstellern Löcher in den Bauch. Die antworteten geduldig und freuten sich über das Interesse des Nachwuchses. Zum dritten Mal richtete der Freundeskreis Pützchens Markt diese Ausstellung aus. Stephan Hirschfeld hatte wieder seine komplette Kirmes mitgebracht, die eine Fläche von rund zwei mal zwei Metern füllt.

Darauf bewegten sich Riesenrad, Oktopussi und ganz neu der "Miami Trip", es blinkte und leuchtete, und zahllose Plastik-Figürchen bevölkerten den Platz. Seine Kirmes verändert er ständig, immer wieder kommt Neues dazu. "Zu Hause baue ich derzeit an einer Erweiterung der Kirmes auf einer neuen Platte."

Christian Bülke aus Düren präsentierte eine kleinere Kirmes mit Wildwasserbahn und anderem. Er hatte mit Modelleisenbahnen begonnen. "Dann brachte die Firma Faller das Riesenrad heraus, und danach wurde die Kirmes immer größer und die Eisenbahn immer kleiner." Schausteller habe er nicht werden können, also lebte er seine Kirmesfaszination am Basteltisch aus.

Zu Hause habe er annähernd 200 einzelne Geschäfte, die er auf größeren Kirmesveranstaltungen auch gerne mal ausstellt - im weiteren Sinne ist er dann also doch Schausteller. "Solche Ausstellungen gehören bei den großen Kirmessen inzwischen zum guten Ton", sagte Marc Passlack vom Freundeskreis Pützchens Markt.

Er baut Geschäfte der Bonner Großkirmes aus Pappkarton nach, der Großteil seiner Werke ist derzeit im Schaufenster des Spielwarengeschäfts Puppenkönig in der Bonner City zu sehen. Der Transport der Modelle von Hennef nach Bonn sei aufwendig und schwierig gewesen. "Bei jedem Schlagloch fürchtet man, dass etwas kaputt geht."

Mario Pigarella aus Wittem bei Aachen hat dafür spezielle Boxen. Seinen "Flying Bob" habe er aber vor Ort erst zusammengebaut. Er war erstaunt, dass auch deutsche Aussteller mit einzelnen Modellen in größeren Maßstäben ins Blaue Haus gekommen waren - Uwe Rodloff aus Salzgitter hatte seinen Kraken und ein noch unvollständiges "Allround"-Karussell mitgebracht, Matthias Prenzlow aus Braunschweig eine gut zwei Meter hohe Nachbildung des Ikarus-Fahrgeschäfts, das zehn Jahre lang beim Oktoberfest zu sehen war.

Solche großen Maßstäbe finde man eigentlich eher in Belgien, sagte Pigarella. Dem Pützchens-Markt-Publikum gefiel die Ausstellung. "Ich mache so etwas auch", sagte Besucher Patrick Zimmermann aus Köln. Zu Hause habe er bereits mehrere einzelne Fahrgeschäfte stehen. Aber für eine ganze Landschaft habe er weder Platz noch Zeit.

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