Stroof-Kolleg Norbert Schloßmacher erzählte Wissenswertes über die Stadtgeschichte

VILICH · "Wie kommt es, dass Beuel im Stadtarchiv nicht so üppig vertreten ist?", fragt ein Besucher den Leiter des Stadtarchivs interessiert. "Die Überlieferung und Aktenführung war früher nicht so professionell wie in Bad Godesberg oder Bonn", antwortet dieser.

 Norbert Schlossmacher leitet das Stadtarchiv und referiert dazu im Stroofschen Haus.

Norbert Schlossmacher leitet das Stadtarchiv und referiert dazu im Stroofschen Haus.

Foto: Max Malsch

Bei der monatlichen Fragestunde "Was ich immer schon zur Geschichte Bonns und Beuels wissen wollte ..." im Bürgermeister-Stroof-Haus in Vilich beantwortete Stadtarchivar Dr. Norbert Schloßmacher am Dienstagabend den etwa 20 Besuchern alle Fragen rund um die Geschichte von Beuel und Bonn.

Seit 2009 veranstaltet der "Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch" jeden Monat das sogenannte Stroof-Kolleg. Der Verein ist eine Bürgerinitiative zur Bewahrung des kulturellen Erbes im Stadtbezirk Beuel und kümmert sich neben dem Denkmalschutz und der Denkmalpflege auch um die Erforschung und Vermittlung der regionalen Geschichte.

"Wenn man Geschichte richtig rüberbringt, dann hängen die Menschen einem auch an den Lippen", sagte Carl Bachem, Vorsitzender des Denkmal- und Geschichtsvereins. So ist der Stadtarchivar Norbert Schloßmacher ein gern gesehener Gast beim monatlichen Stroof-Kolleg. Er ist seit 2002 Leiter des Bonner Stadtarchivs und kennt sich folglich bestens mit der Geschichte der Stadt aus.

Die überwiegend älteren Besucher beschäftigte am Dienstagabend vor allem die Zusammenschließung Beuels, Bad Godesbergs, Bonns und einiger umliegender Gemeinden zu der neuen kreisfreien Stadt Bonn im Jahre 1969. "Damals gingen viele Stadtarbeiter mit einem schwarzen Zylinder zur Arbeit, wie auf einer Beerdigung", erzählte Schloßmacher den Zuhörern, die die alten Differenzen zwischen rechtsrheinischem und linksrheinischem Stadtbezirk noch immer thematisierten. Anschließend diskutierten alle über die Ersetzung von rund 200 Straßennamen im Zuge der kommunalen Gebietsreform.

"Am Anfang unseres Stroof-Kollegs haben wir mal einen Katalog von 85 Themen erstellt", sagte der Vorsitzende des Vereins, Carl Bachem. "Allerdings haben wir bis jetzt höchstens zehn Themen abgearbeitet", fügte er mit einem Lachen hinzu. So kämen immer neue Themen dazu, und aufgrund der gestiegenen Nachfrage seien sie zwischenzeitlich auch mal ins größere Haus Mehlem ausgewichen.

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