Königswinterer Straße in Beuel Radfahrer leben weiterhin gefährlich

Beuel · Politiker und Bürgervereine ärgern sich über Trödelei bei Umbau der Königswinterer Straße. Der Beschluss zur fahrradfreundlichen Umgestaltung der Straße ist zwei Jahre alt, getan hat sich seitdem so gut wie nichts.

 An der Einmündung Gerichtsweg: Schmal und gefährlich ist der Radweg auf der Königswinterer Straße.

An der Einmündung Gerichtsweg: Schmal und gefährlich ist der Radweg auf der Königswinterer Straße.

Foto: Benjamin Westhoff

Radfahrer auf der Königswinterer Straße haben es wie an vielen anderen Stellen der Stadt schwer: Sie müssen sich den Autos unterordnen und auch auf Fußgänger aufpassen. Denn ihre Radwege führen zum Teil über den Bürgersteig, dann wieder über die Straße. Da müssen sie dann aufpassen, dass sie nicht gegen Spiegel der parkenden Wagen stoßen oder – noch schlimmer – von einer sich öffnenden Autotür zu Boden gestreckt werden.

Aber das soll ja alles besser werden. Die Stadt hat Pläne ausgearbeitet, wie der Verkehr zwischen Auf dem Grendt und Mehlemstraße in geordneten und strukturierten Bahnen verlaufen kann. Schön und gut? Mitnichten, finden die Liküra-Bürgervereine und der CDU-Bezirksverordnete Marco Rudolph. „Es hat sich quasi zwei Jahre lang nichts getan“, sagt der Politiker und ärgert sich. Denn der Beschluss in der Bezirksvertretung Beuel zur fahrradfreundlichen Gestaltung der Straße liegt schon mehr als zwei Jahre zurück. Der Wunsch und Auftrag an die Verwaltung lautete damals, dass die Parkplätze auf die rheinzugewandte Straßenseite verlegt und in beide Richtungen Radwege markiert werden.

Zudem sollte die Stadt eine Bürgerinformation veranstalten, Mehrmals hatte Rudolph beim Planungsamt wegen des Termins nachgefragt, bis er dann im vergangenen November stattfand. Aber: „Durch einen Fehler wurden nur die Anwohner der Straße eingeladen und nicht die umliegenden Bürger“, erinnert er sich. „Es war schon ein Unding, dass man zwei Jahre warten musste.“ Der Limpericher Bürgervereinsvorsitzende Karl Wengenroth bezeichnete den Treff sogar als „Lachnummer“: Die Vertreter der Stadt seien durch mangelnde Ortskenntnis aufgefallen und schlecht vorbereitet gewesen.

„Das Ganze war ein ungelegtes Ei“

Eine erneute Infoveranstaltung, an der auch die umliegenden Anwohner teilnehmen sollen, ist laut Rudolph bis heute nicht festgelegt. „Das Stadtplanungsamt ist nun gefordert, zügig die Liküra-Bürgervereine zu einem Termin einzuladen und die Planungen der Parkflächen und Fahrradwege vorzustellen, damit im dritten Jahr nach dem Beschluss die Maßnahme endlich umgesetzt werden kann“, sagt Rudolph.

Einen leichten Stand wird die Verwaltung da wieder nicht haben, da alle drei Bürgervereine aus Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf an den derzeitigen Plänen etwas auszusetzen haben. „Das Ganze war ein ungelegtes Ei“, findet Wengenroth und kritisiert vor allem die Enge. Denn bei der Neuordnung von Gehwegen, Radwegen und Parkplätzen kann er sich nicht vorstellen, dass sich auf der Straße noch zwei Lkw begegnen könnten. „Wir wollen eine vernünftige Lösung zur Schulwegsicherung“, sagt Wengenroth. Die Kinder sollen gut zur Grundschule nach Küdinghoven laufen und die Radler geordnet fahren können. Wenn dann die Autofahrer noch einen Parkplatz fänden, wäre alles perfekt.

Umbauten an zwei Stellen erforderlich

„Es ist alles kein Hexenwerk“, sagt Rudolph. Denn es seien nur an zwei Stellen Umbauten erforderlich. Woanders sei mit Markierungen alles erledigt. „Bei der Verwaltung ist mehr Tempo für die Umsetzung von Beschlüssen erforderlich“, zieht der CDU-Politiker sein Fazit und verweist auf andere Beispiele: „Denn auch bei weiteren Projekten, wie beispielsweise die Einrichtung eines Kreisverkehrs an der Kreuzung von Pützchens Chaussee und Oberkasseler Straße sowie die Umgestaltung der Königswinterer Straße an den Kreuzungen Maarstraße und Siegburger Straße wartet die Bezirksvertretung seit längerem auf das Einbringen der entsprechenden Planungen als Beschlussvorlagen.“

„Es wird keine Bürgerinfo wiederholt“, sagt Markus Schmitz vom Presseamt der Stadt. Er sagt zur Veranstaltung im November, dass die Ortsvereine nicht explizit eingeladen gewesen waren: „Mit denen soll es nun einen neuen Termin geben, voraussichtlich noch im März.“ Was die aktuelle Planung in der Königswinterer Straße angeht, soll die grundsätzlich beibehalten werden. „Sie werden aber auf Bürgeranregungen hin im Detail angepasst“, verspricht Schmitz. Dass es für Laster später zu eng werde, könne sich die Verwaltung nicht vorstellen. Denn es gebe genügend andere Stellen in der Stadt, wo genauso viel Platz vorhanden sei und und es klappe.

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