Gewerkschaftshaus-Einweihung in Beuel Neues Haus auf historischem Grund

Beuel · Eröffnung DPV-Kom-Gebäude: Bundesvorsitzender der Gewerkschaft kritisiert Stadt wegen des zähen Genehmigungsverfahrens.

Geschäftsführer Manuel Kotte (r.) empfängt (v.l.) Bürgermeister Reinhard Limbach, Ulrich Kelber und Pfarrerin Bettina Gummel.

Geschäftsführer Manuel Kotte (r.) empfängt (v.l.) Bürgermeister Reinhard Limbach, Ulrich Kelber und Pfarrerin Bettina Gummel.

Foto: MLH

Mit mehr als 70 Gästen feierte gestern die DPV-Kom, die Fachgewerkschaft für die Beschäftigten der Post, Postbank, Telekom und Call-Center, die Einweihung ihres Gewerkschaftshauses im Gewerbepark „Am Mühlenbach“.

„Wir fühlen uns hier in Beuel sehr wohl und haben uns gut eingelebt“, erklärte der Bundesvorsitzende Volker Geyer. Der neue Standort sei verkehrsgünstig gelegen und von vielen Menschen umgeben. Bereits am 25. Januar sind die Gewerkschafter von der Schaumburg-Lippe-Straße in Bonn nach Bechlinghoven umgezogen. „Unser aller Wunsch war es, für die Gewerkschaft Immobilien-Eigentum zu schaffen, nachdem wir 55 Jahre in Bonn ein Objekt gemietet hatten“, sagte Geyer.

Elf fest angestellte Mitarbeiter arbeiten nun in einem modernen Bürogebäude an der Fränkischen Straße. Das Investitionsvolumen beträgt laut Geschäftsführer Manuel Kotte 1,3 Millionen Euro.

Glückwünsche zur Standortwahl

In seiner Begrüßungsrede konnte sich Geyer einen Seitenhieb auf die Schnelligkeit der Bonner Stadtverwaltung nicht verkneifen: „Wir haben acht Monate auf die Baugenehmigung gewartet. Unter dem Aspekt einer gut funktionierenden Wirtschaftsförderung und einer bürgernahen Verwaltung ist das keine gute Leistung. Die Verwaltung der Bundesstadt scheint nicht gut aufgestellt zu sein.“ Bonns Bürgermeister Reinhard Limbach (CDU) will die Kritik im Stadthaus anbringen: „Wir führen derzeit eine Organisationsuntersuchung zur Reduzierung des Personals durch. Da wird diese Meinung sicherlich mit Interesse zur Kenntnis genommen.“ Limbach beglückwünschte die Gewerkschaft zu ihrer Standortwahl: „Bonn ist eine Dienstleistungsstadt. Hier sind mehr als 300 Verbände angesiedelt.“

Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber (SPD) war sozusagen als Nachbar gekommen: „Ich wohne gleich um die Ecke und kenne ihren neuen Standort gut. Sie haben auf dem Gelände einer ehemaligen fränkischen Siedlung gebaut.“ Kelber bot seine Zusammenarbeit bei fachlichen Themen an.

Wie es für viele Neubauten üblich ist, wurde das Gebäude auch gesegnet. Pützchens evangelische Pfarrerin Bettina Gummel begrüßte die neuen Nachbarn, erzählte die Geschichte von Pützchens Markt und der heiligen Adelheid.

Die DPV-Kom ist eine der ältesten deutschen Gewerkschaften. Sie wurde 1890 in Berlin gegründet. 1997 ist sie aus dem ehemaligen Deutschen Postverband (DPV) hervorgegangen. Wegen ihrer bundesweiten Bedeutung war auch der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Beamtenbunds (DBB) zur Einweihung nach Bonn gekommen.

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