Brandschutz in Bonn 465.000 Euro für neues Übungshaus der Beueler Feuerwehr

Beuel · Die Stadt stellt 465.000 Euro für die Feuerwache II in Beuel zur Verfügung. Der einsturzgefährdete Altbau steht dagegen vor dem Abriss.

 Das alte Übungshaus der Feuerwehr an der an der Feuerwache II.

Das alte Übungshaus der Feuerwehr an der an der Feuerwache II.

Foto: Max Malsch

Wie oft dieses Haus schon von Feuerwehrleuten gestürmt wurde, weiß keiner so genau. In Angst und Schrecken versetzte das wohl kaum jemanden, denn das Übungshaus der Bonner Feuerwehr an der Feuerwache II in der Maarstraße ist ausschließlich zu diesem Zweck errichtet worden. Es ist allerdings ehr in die Jahre gekommen, einsturzgefährdet und darf mittlerweile nicht mehr betreten werden. 300 Berufsfeuerwehrleute und 500 Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren nutzten die baufällige alte Gasübergabestation bisher.

Da die Brandschutzbestimmungen für die Ausbildung von Feuerwehrleuten angezogen haben, muss nun ein neues Trainingsobjekt her. Die Politik hat das notwendige Geld für das Nachfolgehaus jetzt bereitgestellt. Damit endet eine viele Jahre dauernde Debatte um den Neubau. Die Errichtung des neuen Übungshauses soll laut Stadt Bonn 465.000 Euro kosten. Das Geld steht im Wirtschaftsplan des Städtischen Gebäudemanagements für das laufende Jahr.

Ursprünglich waren die Kosten für den Neubau, wie berichtet, auf 620.000 Euro beziffert worden. Das war vielen im Stadtrat allerdings zu teuer. Nach einer Überarbeitung der Pläne, bei der unter anderem auf einen Kontrollraum verzichtet und Eigenleistungen der Feuerwehr wie beispielsweise mit dem Einbau der Fenster einberechnet wurden, liegt die Kostenschätzung nun deutlich darunter.

800 Feuerwehrleute trainieren

In dem Übungshaus sollen nicht nur die 300 Mitglieder der Berufsfeuerwehr, sondern – überwiegend in den Abendstunden und an den Wochenenden – die rund 500 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren auf Such-, Rettungs- und Löscheinsätze vorbereitet werden. Aus Kostengründen soll allerdings auf sogenannte „Heißübungen“ die unter realistischen Brandbedingungen stattfinden, verzichtet werden. Sie sollen künftig – wie gehabt – bei externen Anbietern absolviert werden. Nach Auskunft des stellvertretenden Leiters der Berufsfeuerwehr aus dem Jahr würde ein für Brandübungen geeignetes Haus mindestens 900.000 Euro kosten.

In dem geplanten zweistöckigen Gebäude sollen der Stadt zufolge möglichst viele Einsatzszenarien bei der Brandbekämpfung realistisch simuliert werden können. Aus diesen Gründen erhält der Neubau unter anderem einen Balkon, ein Satteldach, das unterschiedlich geneigt ist, eine Dachgaube und eine Fertiggarage.

Zu Übungszwecken, zur Verdunklung und als Schutz vor Betreten durch Unbefugte wird das Gebäude außerdem mit Fensterläden und Türen aus Stahl ausgestattet. In dem Haus kann zum Beispiel auch mit wassergefüllten Schlauchleitungen geübt werden, ohne dauerhafte Schäden zu verursachen. Außerdem können die Feuerwehrleute den Einstieg über Leitern gut trainieren.

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