Teppich soll verkauft worden sein Neue Spur im Fall des verschwundenen Ehepaars Hagen?

Bonn · Im Fall des vor 24 Jahren verschwundenen Ehepaars Winfried und Doris Hagen aus Bonn-Beuel meint ein 68-Jähriger, eine Spur entdeckt zu haben. Wie verlässlich er ist, ist jedoch zweifelhaft.

Vor 24 Jahren verschwand am 13. Juli 1994 das Millionärsehepaar Winfried und Doris Hagen aus Beuel-Heidebergen spurlos. Was mit den beiden passiert ist, konnte nie geklärt werden. Nun hat ein 68-jähriger Mann gegenüber dem Bonner Express erklärt, eine Spur entdeckt zu haben: Er habe einen Teppich aus dem Haus des Paares, der damals verschwunden war, zum Kauf angeboten bekommen und erworben. Und zwar von Leuten aus Russland, die damals in den Fall involviert gewesen seien. Eine Zeugin habe den Teppich als den der Hagens erkannt. Nun wolle er das Stück den Bonner Ermittlern übergeben.

Tatsächlich hatten auch die Ermittler seinerzeit nicht ausgeschlossen, dass Geschäftsverbindungen des in Verdacht geratenen Sohnes des Paares nach Russland etwas mit dem Verschwinden der Eheleute zu tun haben könnten. Der Verdacht hatte sich jedoch nie bestätigt, die Ermittlungen gegen den Sohn waren eingestellt worden, und nachdem seine Eltern für tot erklärt worden waren, hatte er das Millionenerbe angetreten und war ins Ausland gegangen.

Weder bei der Bonner Polizei noch bei der Staatsanwaltschaft hat sich der 68-Jährige allerdings bisher gemeldet, wie der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, Robin Faßbender auf Anfrage erklärte: "Wir warten jetzt, ob er uns den Teppich vorlegt. Wenn nicht , werden wir ihn kontaktieren." Dass der 68-Jährige "alte Kontakte" hat, wie er dem Express erklärte, bezweifeln die Ermittler nicht: Der 68-Jährige ist seit Jahrzehnten wegen Gewalt- und Betrugsdelikten polizei- und justizbekannt und hat bereits mehr als 20 Jahre hinter Gittern verbracht. Ob er nun die entscheidende Wende in dem Fall herbeiführt, bleibt abzuwarten.

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