Einzelhandel in Bonn Netto-Filiale in Oberkassel schließt

Oberkassel · Während andere Geschäftsleute sich neu in Oberkassel ansiedeln, kehrt Netto dem Ort zum Jahresende den Rücken. Das teilten jetzt die SPD-Stadtverordnete Fenja Wittneven-Welter und Vize-Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal mit.

 Sammeln Unterschriften für den Erhalt: (v.l.) Nicole Balsera, Susanne Owah, Rudolf Hartung und Waltraut Ingelbach.

Sammeln Unterschriften für den Erhalt: (v.l.) Nicole Balsera, Susanne Owah, Rudolf Hartung und Waltraut Ingelbach.

Foto: Max Malsch

Während andere Geschäftsleute sich neu in Oberkassel ansiedeln, kehrt Netto dem Ort zum Jahresende den Rücken. Das teilten jetzt die SPD-Stadtverordnete Fenja Wittneven-Welter und Vize-Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal mit. Damit verschlechtere sich die Nahversorgung für die Bürger in Küdinghoven und Ramersdorf nochmals.

„Seit Jahren ziehen sich die Bemühungen hin, eine Lebensmittel-Nahversorgung in Küdinghoven und Ramersdorf zu schaffen. Hätte man hier im Rat und in der Bezirksvertretung an einem Strang gezogen, stünden wir heute nicht mit leeren Händen da“, so Wittneven-Welter. Dass sich in Sachen Vollsortimenter auf dem Gelände von Blau-Gelb Ramersdorf noch nichts getan habe, liege neben dem Willen der Politik auch an den kaum zu erfüllenden Bedingungen von einigen Betroffenen, meint ihr Parteikollege Laubenthal.

Beide haben sich nun in einem Brief an die Amtsleiterin der städtischen Wirtschaftsförderung, Victoria Appelbe, gewandt und sie um Unterstützung gebeten. Die Wirtschaftsförderung solle möglichst zeitnah nach Interessenten für das Ladenlokal suchen.

Die Kunden wollen dagegen das Aus noch nicht ganz akzeptieren. Deshalb hat Waltraut Ingelbach eine Unterschriftenaktion initiiert. „Wir haben seit Montag schon mehr als 400 Unterzeichner gefunden“, sagte die Oberkasselerin. Der Discounter sei fußläufig gut zu erreichen für viele Rentner und biete Menschen mit schmalerem Geldbeutel eine Alternative zum Rewe-Markt. „Wenn man nichts tut, kann man nichts bewirken“, meint Ingelbach, die auf jeden Fall weiter kämpfen will.

Das Unternehmen teilte auf Anfrage mit, dass die Filiale nicht mehr dem „modernen Netto-Konzept hinsichtlich Lage, Erreichbarkeit, Größe und Gestaltung“ entspreche. Deshalb werde das Geschäft Mitte Dezember geschlossen und am 31. Dezember dem Eigentümer übergeben.

„Wir werden die betroffenen Mitarbeiter weiter in den umliegenden Filialen beschäftigen“, kündigte Unternehmenssprecherin Christina Stylianou an. Momentan sei man auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie in der Nähe.

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