Aktion in Beuel Nabu und Bund sammeln Müll am Beueler Rheinufer

Beuel · Naturschützer des Naturschutzbundes und des Bundes für Umwelt und Naturschutz durchkämmten das geschützte Gebiet "Kemper Werth" zwischen Nordbrücke und der Sieg. Sie kritisieren den Termin der städtischen Aktion.

 Die Ausbeute der Säuberungsaktion: Die Teilnehmer haben mehrere Säcke voll mit Müll aus dem Naturschutzgebiet entfernt.

Die Ausbeute der Säuberungsaktion: Die Teilnehmer haben mehrere Säcke voll mit Müll aus dem Naturschutzgebiet entfernt.

Foto: Rainer Schmidt

„Bonn räumt auf“ lautete das Motto der gemeinsamen Müllsammelaktion von Naturschutzbund (Nabu) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Samstagmittag. Insgesamt 16 Naturschützer zogen von der Nordbrücke aus in das Naturschutzgebiet Kemper Werth, das zwischen dem Rhein und dem Siegmündungsarm liegt. Mit Müllsäcken von Bonnorange ausgestattet durchkämmten die Teilnehmer das Areal. Es war erstaunlich, wie viel Müll in diesem kleinen Gebiet gefunden wurde.

„Mit unserer Aktion machen wir darauf aufmerksam, dass Plastik, welches unter anderem durch Bäche und Flüsse in das Meer geschwemmt wird, später zu einem riesigen Mikroplastikproblem der Weltmeere und damit auch unseres Lebens wird“, erklärte Gerd Rustenbeck vom BUND. Der interessanteste Fund war jedoch eine Flaschenpost. Eine Absenderin aus Bad Godesberg hatte sie in den Rhein geworfen. Doch leider hat es die Flasche „nur“ auf die andere Rheinseite bis Beuel-Nord geschafft.

„Unsere beiden Naturschutzverbände haben sich im März gegen eine Teilnahme an der Aktion von Bonn-Picobello entschieden, da diese gegen unseren Rat in diesem Jahr in die Brutsaison der Vögel gelegt wurde“, hieß es in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Stattdessen hatten sich die beiden Verbände auf einen eigenen Termin im Oktober außerhalb der Brutzeit verständigt. Die Verschiebung sollte ein Signal an die Verwaltung sein, dass die Durchführung von Bonn-Picobello außerhalb der Brutzeit, wie in den Jahren zuvor, wieder ein gemeinsames Ziel sein sollte.

Bonn-Picobello ist ein jährlicher Aktionstag, der 2004 als Frühjahrsputztag ins Leben gerufen wurde. Nach massiven Beschwerden aus den Reihen des Naturschutzverbandes wurde der Aktionstag ab dem Jahr 2010 in den Herbst verlegt.

„In den letzten Jahren wurde durch die Bonnorange vermehrt festgestellt, dass zahlreiche Gruppen vorwiegend im Frühjahr um Unterstützung in der Durchführung eigener Frühjahrsputzaktionen bitten“, so Bonnorange. Außerdem befürworte Bonnorange eine Teilnahme an der europaweit angelegten Putzaktion „Let’s Clean Up Europe“, die von März bis Anfang Mai stattfindet. „Der tatsächliche Termin in 2017 wurde vorher mit Nabu und der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt“, sagte Jasmin Mangold, Pressesprecherin von Bonnorange, auf GA-Anfrage.

„Da wir nicht in die Karnevalszeit und der Nabu und die Untere Landschaftsbehörde nicht in den April rutschen wollten, wurde sich auf den 18. März geeinigt“, so Mangold weiter. In ihren Flyer für die Aktion hat Bonnorange bestimmte Hinweise für die Teilnehmer aufgenommen. So sollten die Naturschützer „bei Ihren Aktionen grundsätzlich auf Tiere und Pflanzen Rücksicht“ nehmen. Naturschutzgebiete und Naturdenkmale seien aus artenschutzrechtlichen Gründen von der Aktion ausgeschlossen.

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