Gespräch am Wochenende Motivatorin, Zuhörerin und Ideengeberin

Ein Generationenwechsel vollzieht sich gerade im Pfarrbezirk Beuel-Süd der evangelischen Kirchengemeinde. Nach 25 Jahren Kinder- und Jugendarbeit übergibt Epe David den Staffelstab an eine 25-Jährige: Mohana Möller ist die neue Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit im Gemeindehaus der Nachfolge-Christi-Kirche an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße.

 Hereinspaziert: Mohanna Möller freut sich, wenn viele Jugendliche zur offenen Tür kommen.

Hereinspaziert: Mohanna Möller freut sich, wenn viele Jugendliche zur offenen Tür kommen.

Foto: Max Malsch

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist eine Herausforderung: Wieso haben Sie sich diesen Berufszweig ausgesucht?

Mohana Möller: Ich habe schon immer mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Als ich Studentin war, habe ich Jugendfreizeiten mitbetreut und mich im Mädchentreff Azade in Bonn engagiert. Für mich war klar, dass ich in diesem Bereich arbeiten möchte. So habe ich ein Studium Soziale Arbeit in Köln absolviert.

Frisch von der Uni, wie schaffen Sie den Einstieg ins Berufsleben?

Möller: Da ich immer den Kontakt zur Kinder- und Jugendarbeit gehalten habe, bringe ich schon eine Menge Erfahrung mit. Direkt nach dem Studium habe ich in einer offenen Ganztagsschule gearbeitet. Habe dort aber gemerkt, dass mir die Strukturen zu eng sind. Ich bin ein kreativer Mensch und möchte gerne selbst gestalten. Das kann ich hier bei der offenen Tür umsetzen. Ungewohnt sind allerdings die Arbeitszeiten. Ich beginne in der Regel um 14 Uhr. In den Rhythmus habe ich mich aber schon gut eingelebt.

Sie sind 25 Jahre alt, nicht viel älter als die Jugendlichen – wie finden Sie den Zugang?

Möller: Mein Schwerpunkt lag in der Tat eher bei den Kindern. Im Umgang mit den Älteren muss ich noch einiges lernen. Ich habe mir vorgenommen, mit ihnen freundschaftlich und auf Augenhöhe zu diskutieren. Da ist mein Alter aber eher ein Vorteil.

Und wie schaffen Sie es, dass die Jugendlichen ihnen nicht auf der Nase herumtanzen?

Möller: Ich bin der nett-harmonische Typ Mensch. Ich kann aber auch anders, wenn es sein muss. Es ist wichtig, die Balance zu finden, sich von den Jugendlichen auch abzugrenzen und ihnen Strukturen und Regeln aufzuzeigen.

Was bedeutet das?

Möller: Gerade in der offenen Tür kommen Jugendliche aus ganz unterschiedlichen Milieus zusammen. Die sind nicht immer die besten Freunde. Mein Ziel ist es, sie zusammenzubringen. Dabei bin ich auch Beobachterin und immer wieder begeistert von der Gruppendynamik. Gleichzeitig muss ich meine Rolle als Jugendleiterin annehmen und auch schon einmal durchgreifen und dazwischengehen. Außerdem bin ich Motivatorin, Zuhörerin und Ideengeberin für neue Angebote.

Welche Schwerpunkte setzen Sie bei Ihren Angeboten?

Möller: Ich überlege mir sehr gerne kreative Angebote, da ich selbst Kunst mag, basteln und gestalten. Aber auch die sportlichen Aspekte sind wichtig. Die Kinder haben immer schon einen langen Schultag hinter sich, wenn sie zu uns kommen. Da müssen sie Möglichkeiten zum Austoben haben.

Das ist sicherlich ziemlich anstrengend. Wie schaffen Sie den Ausgleich?

Möller: Meine Stelle ist geteilt. Neben der offenen Tür bin ich wöchentlich zehn Stunden in der Gemeindepädagogik tätig. Da haben wir jetzt im Pfarrbezirk Beuel-Mitte die Afterschoolgroup für Kinder von sechs bis 12 Jahren ins Leben gerufen. Dort stehen wechselnde inhaltliche Angebote auf dem Programm, bei denen es ruhiger und strukturierter zugeht.

Was ist Ihnen besonders wichtig?

Möller: Ich möchte ein gutes Standing in der Gemeinde haben und mich persönlich weiterentwickeln. Ein großes Anliegen ist mir zudem, Werte zu vermitteln, die mir selbst sehr wichtig sind: Respekt, Anerkennung und Vertrauen.

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