Detecon Managementberatungsfirma zieht von Beuel nach Köln

RAMERSDORF · Die Managementberatungsfirma Detecon wechselt von Beuel nach Köln: Kartonstapel in den Gängen und im Garderobenraum, verlassene Büros, nur wenig Personal von Detecon befindet sich noch im alten Gebäude an der Oberkasseler Straße.

 Mitarbeiter der Umzugsfirma wuchten Kartons in den Transporter.

Mitarbeiter der Umzugsfirma wuchten Kartons in den Transporter.

Foto: Stefan Knopp

Stattdessen schieben Angestellte einer Speditionsfirma besagte Kartonstapel auf Rollwagen hinaus auf den Parkplatz und verladen sie in einen großen Lastwagen. Der Umzug des Tochterunternehmens der Telekom nach Köln liegt in den letzten Zügen. Mit Detecon verlässt eine weltweit tätige Managementberatungsfirma Bonn, die hier vor 35 Jahren gegründet wurde.

16 Jahre lang war Detecon in dem Ramersdorfer Gebäude untergebracht. Da sammelt sich eine Menge Material an - Mitarbeiter im Haus schätzen, dass mehr als 10.000 Kartons gepackt werden mussten. Soweit es ihr eigenes Arbeitsumfeld betraf, war das die Aufgabe der Angestellten: Das Umzugsunternehmen ist nur für den Transport zuständig. Das sei reibungslos verlaufen, sagt Marketingleiterin Ingrid Blessing. "Ich bin hoch beeindruckt, wie gut das geplant ist. Morgens habe ich meine Kartons gepackt, abends standen sie am neuen Arbeitsplatz."

Viel zu schleppen für die Speditionsfachleute. Immerhin beschränkt sich das weitgehend tatsächlich auf Pappkartons voller Arbeitsmaterial und Archivbestand. Das Mobiliar bleibt weitgehend am alten Standort. "Nur ein paar Besprechungsräume gehen mit", sagt Strabag-Gebäudeinstandhalter Jürgen Körner, die "gute Seele des Hauses" - gleich zwei Menschen, die noch durch das verlassene Gebäude laufen, nennen ihn so. Die schicken, elektrisch höhenverstellbaren Schreibtische werden ab September von den Nachnutzern besetzt: Die Telekom, der das Gebäude gehört, zieht Mitarbeiter aus verschiedenen anderen Zweigstellen, die derzeit über Bonn verteilt sind, an diesem Ort zusammen.

Körner spricht von "geordnetem Chaos": Für ein logistisches Unterfangen dieser Größenordnung sei einiges an Koordinierung und Planung im Vorfeld notwendig. Das hatte unter anderem auch dazu geführt, dass sich der Umzug von Ende 2011 auf den Sommer 2012 verschob. E s galt auch, die Büroräume aus den 70ern in Köln zu einer ansprechenden "Office-Welt" zu modernisieren. Rund 600 Mitarbeiter wechseln von Bonn in die Kölner Sternenstraße.

Ende Juli waren die Berater von Detecon umgezogen, Anfang August folgten die Service-Abteilungen. Nicht nur die Hardware geht nach Köln, sondern auch die Software. Die anwenderrelevanten Daten seien im laufenden Betrieb online transportiert worden, sagt Mitarbeiter Hans-Joachim Kiel, der eigentlich auch schon seinen Arbeitsplatz in Köln hat, aber noch einmal vorbeigekommen ist. "Wir haben dafür eine Leitung zwischen Köln und Bonn angelegt." Insgesamt sei der Datentransfer sehr gut gelaufen

Jetzt ist alles aus dem Gebäude an der Oberkasseler Straße raus, was raus muss. Im Inneren wird gebaut: Einige Treppen wurden saniert und neu gestrichen. Ansonsten müsse nicht viel gemacht werden, sagt Körner, da das Haus erst 20 Jahre alt sei. Er hat den Umzug koordiniert und befand sich wochenlang im Ausnahmezustand. Deshalb freut er sich, dass bald wieder normaler Betrieb herrscht. Er ist der einzige, der von dem ganzen Umzugswirbel nichts hat: "Ich bleibe hier."

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