Verein "Abenteuer Lernen" Lernen durch Erfahrung und Experimente

BEUEL · Das besondere Konzept von "Abenteuer Lernen" ist offenbar auch international geschätzt: 14 Gäste des jordanischen Umweltministeriums und von jordanischen Nichtregierungsorganisationen nahmen gestern in den Räumen des Vereins in der Beueler Tapetenfabrik an einer Fortbildung zu neuen Formen der Umweltbildung teil.

Die Aktion ist Teil des Projekts PROTEB (Protection of the Environment and Biodiversity), das die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) seit knapp zwei Jahren mit den Verantwortlichen der jordanischen Partnerbehörden und -organisationen durchführt. Ziel ist die Umweltbildung für Kinder in Jordanien zu fördern.

Es ist ganz still in der Vereinswerkstatt: Mitarbeiter Paul Hennig und Erika Luck-Haller, die Geschäftsführerin des Vereins, holen zwei Plastikkisten, etwas Wasser, einen Pflasterstein und zwei Beutel mit Eiswürfeln und stellen alles auf den Tisch, um den die Gruppe sich versammelt hat. Zunächst wird der Pflasterstein in einen der beiden Behälter gelegt, dann beide Kisten mit der gleichen Menge Wasser befüllt - gerade so viel, dass der Stein noch herausragt.

Anschließend platziert Hennig die gleiche Menge Eiswürfel in der einen Kiste auf dem Stein, in der anderen direkt im Wasser. "Die Kisten symbolisieren Arktis und Antarktis: Im Norden bedeckt das Polareis ja direkt die Wasseroberfläche, im Süden den Kontinent Antarktis", erklärt Hennig weiter. Das Ziel ist es, die Kinder entdecken zu lassen dass, wenn alles Eis geschmolzen ist, in einem Fall der Wasser- beziehungsweise Meeresspiegel steigt, in dem anderen nicht.

"Mit solchen plastischen Experimenten können Erzieher die Kinder dazu bringen, Zusammenhänge selber zu entdecken", so Luck-Haller. Offenbar sind GIZ und die Jordanier über die Umweltprojekte des Vereins auf "Abenteuer Lernen" aufmerksam geworden: "Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass unser pädagogischer Ansatz gewürdigt wird", freut sich die Chefin. "Wir unterrichten ja die Kinder nicht, sondern machen erfahrungsbasierte Experimente, bei denen sie alles ausprobieren können." Bildung für nachhaltige Entwicklung nennt die Diplom-Biologin das.

Und die kommt bei den Gästen gut an: "Ich finde das fantastisch - ich nehme eine Menge Anregungen für meine Arbeit aus dem Workshop mit nach Hause", zeigt sich zum Beispiel Ebithal Tarawneh begeistert. Die junge Frau arbeitet in ihrer Heimat als Programmmanagerin der Royal Marine Society auch viel mit Kindern. Noch bis Samstag bleiben die Gäste in Bonn, ein Besuch des Nationalparks Eifel oder des Botanischen Gartens in Bonn waren weitere Programmpunkte der Gruppe.

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