Ausgezeichnetes Handwerk Lehrling aus Küdinghoven einer der besten Tischler

KÜDINGHOVEN · Der Lehrling Laurens Hübsch aus einem Betrieb in Küdinghoven gelingt mit dem Bau eines Tisches der dritte Platz auf Landesebene. Schon in der Schulzeit war das Tischlerhandwerk sein Nebenjob.

 Wilhelm Gießelbach, Obermeister der Tischler-Innung, Preisträger Laurens Hübsch, Wolfgang Schmeil, Geschäftsführer Tischler-Innung Bonn Rhein-Sieg und Stefan Hampel vom Ausbildungsbetrieb Schreinerei Hampel (v.l.).

Wilhelm Gießelbach, Obermeister der Tischler-Innung, Preisträger Laurens Hübsch, Wolfgang Schmeil, Geschäftsführer Tischler-Innung Bonn Rhein-Sieg und Stefan Hampel vom Ausbildungsbetrieb Schreinerei Hampel (v.l.).

Foto: Flick

Der Sieg auf der Ebene der Tischler-Innung im Kreis Bonn/ Rhein-Sieg war für Laurens Hübsch schon ein großer Erfolg. Dass der Schreiner-Auszubildende mit seinem Gesellenstück nun auch auf Landesebene des Gestaltungswettbewerbs „Die Gute Form“ auf den dritten Platz kommen sollte und sich somit gegenüber mehr als anderen 50 Wettbewerbsteilnehmern durchsetzen konnte, war eine kleine Sensation für den Innungs-Kreis.

„Es ist das erste Mal seit mehr als 15 Jahren, dass ein Wettbewerbsteilnehmer wieder aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis kommt“, freut sich Wolfgang Schmeil, Geschäftsführer der Tischlerinnung Rhein-Sieg-Kreis. Die Jury überzeugen konnte Laurens Hübsch mit einem künstlerisch anspruchsvoll gestalteten, 180 mal 90 Zentimeter großen Esstisch aus Esche und Stahl, der insbesondere aufgrund seiner außergewöhnlichen Form bei den Kanten der Tischplatte optisch hervorsticht.

Schon während der Schulzeit im Nebenjob

„So ein Gesellenstück habe ich in meinen 25 Berufsjahren noch nicht gesehen. Durch die besondere Form wirkt die Platte schlank und leicht“, schwärmt Schmeil. Dass sah auch die Jury so, die die gelungene Materialkombination lobt: „Platte und Zarge werden von den Fußstollen aus scharfkantig gefügtem Stahlblech getragen – eine treffend ausgewählte Materialergänzung“, lautet das Fazit der Fachleute.

Dass Laurens Hübsch eines Tages eine Ausbildung zum Tischler absolvieren würde, hatte sich in seiner Jugend schon früh angedeutet: Schon als Kind hatte er dem Vater zu Hause bei handwerklichen Arbeiten zugeschaut und ihm unter anderem bei der Ausarbeitung des Dachstuhls geholfen.

Während der Schulzeit nahm er einen Nebenjob in einer Gärtnerei an, und nach dem Abitur absolvierte Hübsch gleich ein Praktikum in einer Schreinerei, bevor er sich danach bei seinem zweiten Praktikumsplatz, der Schreinerei Hampel auf der Küdinghovener Straße, bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz gegenüber einem Dutzend weiterer Praktikanten erfolgreich durchsetzen konnte. Während der Ausbildung entwirft und baut jeder Lehrling ein Gesellenstück, mit dem er automatisch am Wettbewerb „Die gute Form“ auf Innungsebene teilnimmt. Inspirationen für seinen hochwertigen Esstisch holte sich Hübsch zunächst im Internet: „Ich wollte das Rad nicht neu erfinden. Ich wollte mir einfach ein Möbelstück bauen, von dem man lange etwas hat, eines das so zeitlos wie möglich ist“, sagt der Azubi.

Hochwertiges Material sollte es auf jeden Fall sein, deshalb habe er sich für Massivholz entschieden. „Ich wollte mein Lieblingsholz Esche und die Verarbeitung von Metall unbedingt mit einbauen“, erklärt Hübsch.

Die größte Herausforderung bei der Herstellung des Tisches, wofür er 100 vom Betrieb zur Verfügung gestellte Arbeitsstunden hatte, bestand darin, am Ende die Kanten anzusetzen. „Ich wusste, wenn jetzt ein Fehler passiert, dann muss ich alles über den Haufen werfen“, sagte Hübsch. Das ausgezeichnete Ergebnis – ein Esstisch im Wert von 5000 bis 6000 Euro – wird immer ein Unikat bleiben und einen Platz im Wohnzimmer seines Erbauers finden. Dieser hat schon neue Pläne: „Ich habe meiner Frau versprochen, zu dem Tisch eine Bank zu bauen“, sagt Hübsch.

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