Beuel Classics Leben für einen Autotraum

Beuel · Beim Frühlingsfest haben die Beuel Classics einen festen Platz. Passanten bewundern über 100 Oldtimer-Schönheiten und kommen ins Staunen.

 Bei den Beuel Classics kommen Oldtimer-Besitzer und -Bewunderer schnell ins Gespräch.

Bei den Beuel Classics kommen Oldtimer-Besitzer und -Bewunderer schnell ins Gespräch.

Foto: Max Malsch

„In zwei Wochen feiern wir seinen runden Geburtstag mit einer Riesenfete – samt Geburtstagskuchen und mit allem drum und dran.“ Marcel Michel ist die Vorfreude deutlich anzusehen, aber das „Geburtstagskind“, dem die Feier gilt, ist kein Mensch, sondern ein Auto: Ein schwarzer „O-vali-Käfer“, genau gesagt: „Das ist der Nachfolger des berühmten Brezelkäfers“, der aber keiner mehr ist, weil ihm der Mittelsteg im namengebenden Heckfenster fehle, erklärte der 35-jährige Elektriker aus Beuel.

Blank gewienert, die obligatorische Vase auf dem Armaturenbrett, jahreszeit-typisch mit Tulpen gefüllt und mit einem schicken Lederkoffer auf dem Dachgepäckträger, zog das Schmuckstück die Blicke der Besucher Ausgabe der Beuel Classics auf sich. „Das ist ein Kindheitstraum von mir, den ich mir irgendwann einfach erfüllt habe“, so Michel. Er sei mit den „Herbie“-Filmen aufgewachsen und seither habe ihn das Käfer-Virus fest im Griff.

Michels Gefährt, das seinen Preis seit dem Kauf vor einigen Jahren ungefähr verdoppelt hat, ist der ganze Stolz seines Besitzers: „Ich habe sogar eine Käfer-Backform für den Geburtstagskuchen besorgt“, erzählte er. Dass die Besucher der Beuel Classics nicht nur Michels Schmuckstück mit Muße auf dem Weg am Rheinufer zwischen Bahnhöfchen und Kennedybrücke betrachten konnten, lag an einer freiwilligen Selbstbeschränkung: „Weniger ist mehr“, findet nämlich Werner Koch. Der Rechtsanwalt organisierte bereits zum fünften Mal die Beuel Classics mit immerhin 110 Oldtimern.

„Wir wollten die Veranstaltung entspannter ablaufen lassen und für die Gäste interessanter machen“, so Koch. Das scheint gelungen, denn die Besucher genossen die bessere Sicht auf die historischen Fahrzeuge. „Man kommt leichter mit den Leuten ins Gespräch“, fand Rainer Caldeweyher. Der Hardtberger Pfarrer im Ruhestand plauderte immer wieder mit Passanten vor seinem meersalzgrünen Volvomodell des Typs p544.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort