Ausbildung zum Abwassertechniker Krisensicher und anspruchsvoll

BEUEL · Danny Malogorski hat seine Entscheidung gründlich abgewägt: Der 24-Jährige beginnt am 1. September in der Kläranlage Beuel seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik.

 Kläranlage Beuel: Danny Malogorski beginnt dort am 1. September seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik.

Kläranlage Beuel: Danny Malogorski beginnt dort am 1. September seine Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik.

Foto: Kubik

Keine selbstverständliche Entscheidung, sucht Anlagenleiter Achim Höcherl doch ständig nach geeigneten Kandidaten: "Ich weiß auch nicht weshalb, aber wir haben es tatsächlich nicht leicht, neue Auszubildende zu finden. Dabei liegen Berufe aus der Umwelt- und Recyclingtechnik doch eigentlich klar im Trend", wundert sich Anlagenleiter Höcherl. "Und die Fachkraft für Abwassertechnik verbindet so unterschiedliche Berufsbilder wie das des Schlossers oder des Elektrikers - ist eigentlich interdisziplinär."

Der Betrieb und Unterhalt von Entwässerungssystemen und Abwasserbehandlungsanlagen steht im Zentrum des Berufs - vom Planen über das Überwachen und Steuern bis zur Dokumentation der Prozessabläufe reicht das Aufgabenfeld: Die Fachkräfte müssen Störungen in den Klärwerken beheben, Gefährdungen erkennen und Schutzmaßnahmen umsetzen. Auch Messungen und Analysen zur Prozess- und Qualitätskontrolle gehören zu ihrem umfangreichen Tätigkeitsfeld.

Inhalte, die Malogorski angesprochen haben: "Ich habe bis diesen Sommer Luft- und Raumfahrttechnik in Aachen studiert", sagt er. "Dieses Studium hat mich zwar extrem beansprucht, aber mit den Inhalten war ich nicht wirklich zufrieden. Wasser war schon immer mein Element und Wasseraufbereitung und Recycling sind zukunftssichere Berufsfelder." Nach der Ausbildung will der gebürtige Beueler bei der Stadt bleiben - erfahren hat er von den Ausbildungsmöglichkeiten bereits durch zwei Praktika während seiner Schulzeit. Knapp zehn Millionen Liter Wasser täglich werden allein in der Anlage im Niederfeld aufbereitet. Am Anfang passieren die Abwässer von Beuel und Hangelar den sogenannten Rechen, ein großes Sieb, das feste Bestandteile entfernt. Danach wird der Abwasserstrom zunächst im Sandfang und dann im Vorklärbecken beruhigt, damit sich Sand und weitere Schwebstoffe absetzen können. In der biologischen Klärung werden zu guter Letzt Bakterien durch gezielte sauerstoffreiche oder -arme Becken angeregt, Kohlenstoff- Stickstoff- oder Phosphatverbindungen abzubauen.

Sogar an einem Berufswettbewerb haben die derzeit in den Bonner Anlagen beschäftigten Azubis teilgenommen: Auf der Welt-Leitmesse für Abwassertechnik, der ifat, die im Mai in München stattfand, konnten sich die angehenden Fachkräfte mit anderen Auszubildenden aus ganz Deutschland messen und ihr Können unter Beweis stellen.

Malogorskis neue Wirkungsstätte liegt in den nächsten zwei bis drei Jahren unter anderem im Beueler Niederfeld - aber auch die drei anderen Bonner Kläranlagen in der Godesberger Rheinaue, in Duisdorf und gleich gegenüber auf der anderen Rheinseite am Salierweg wird der Beueler im Rahmen seiner Ausbildung kennenlernen. "Ich habe mich richtig gefreut, als der General-Anzeiger in seiner Serie "Die Region entdecken" vor ein paar Wochen meinen zukünftigen Arbeitsplatz vorgestellt hat", ist der angehende Abwasser-Fachmann begeistert.

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