Verkehr in Beuel Kreisel in Ramersdorf soll endlich schöner werden

Ramersdorf · Eine Arbeitsgruppe prüft Gestaltungsvorschläge für den Verteiler nahe dem Polizeipräsidium. Ein alter Vorschlag des DLR scheiterte einst.

 Für die Innengestaltung des Kreisels auf der Königswinterer Straße hat es bereits viele Anläufe gegeben.

Für die Innengestaltung des Kreisels auf der Königswinterer Straße hat es bereits viele Anläufe gegeben.

Foto: Benjamin Westhoff

Die unendliche Geschichte geht weiter: Der Kreisel zwischen Polizeipräsidium und U-Bahnhof Ramersdorf wurde vor etwa zwölf Jahren gebaut, seitdem hat es zahlreiche Versuche gegeben, den Innenraum des Kreisverkehrs zu gestalten. Ergebnis: Alle Vorschläge und Gespräche sind bislang „im Sand verlaufen“.

Nachdem der SPD-Bezirksverordnete und stellvertretende Beueler Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal im vergangenen Jahr die Bürger zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen hatte und zudem auch noch entsprechende Bürgeranträge gestellt wurden, hat nun die Bezirksvertretung Beuel in ihrer vergangenen Sitzung beschlossen, die Gestaltung des Kreisels in eine Arbeitsgruppe der Verwaltung zu geben. Sie soll sich aus Vertretern der Bezirksvertretung und der Fachämter zusammensetzen. Die Leitung dieser Arbeitsgruppe wurde dem Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel, Christian Siegberg, übertragen.

Klar ist: Die Stadt gibt kein Geld

„Während der ersten AG-Sitzung hat sich herausgestellt, wie komplex ein solches Verfahren doch ist. Es müssen viele Dinge bedacht werden. Wichtigste Erkenntnis ist, dass es seitens der Stadt Bonn weder für die Herrichtung noch für den Unterhalt Gelder im Haushalt gibt“, erklärte Lauben-thal in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger. Weiterhin unterliege die Fläche der Verkehrssicherungspflicht und es müssten grundsätzliche Haftungsfragen geklärt sein, so der SPD-Politiker. „Insbesondere bei einer Gestaltung mit einem Kunstwerk müssen in Bonn weitere Fachgremien damit befasst werden, und eine derartige Gestaltung würde zwangsläufig zu einer Ausschreibung führen, die ebenfalls Kosten für die Stadt auslösen würde“, sagte Laubenthal.

Letztendlich sind aus den genannten Punkten in der Gruppe Kriterien erarbeitet worden, denen die Gestaltungsvorschläge entsprechen müssen. Als da sind: Die Bezirksverwaltungsstelle wertet nun die bereits gemachten Vorschläge und Bürgeranträge aus und in weiteren Sitzungen der Arbeitsgruppe können die Ideengeber diese vorstellen. Im Anschluss werden die Gestaltungsideen durch die Fachabteilungen auf Umsetzbarkeit geprüft und letztendlich die besten Vorschläge der Bezirksvertretung Beuel zur Abstimmung vorgelegt.

Nach sechsjähriger Verhandlung nahm das DLR von seiner Idee Abstand

Und dabei gab es bereits im Jahr 2006 ein interessantes Angebot: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – in der Nähe des Polizeipräsidiums ansässig – hatte der Stadt angeboten, den Kreisel zu gestalten. Die Innenfläche sollte als Erdkugel dargestellt werden, auf der von vier Startorten symbolisch Raketen starten. Die gewölbte Planetenoberfläche sollte aus Basalt für die Ozeane und Cortenstahl für die Kontinente gestaltet werden. Mehrere Startpunkte sollten den Weg ins All symbolisieren. Die Kontinente wollte man beleuchten, die Raketenbahnen sollten angestrahlt werden. Im Jahr 2012 kam dann nach sechsjährigen Verhandlungen mit der Stadt das endgültige Aus seitens des DLR. Dessen Angebot konnte wie auch andere Ideen nicht realisiert werden. „Mal scheiterten die Vorschläge an den Haftungsfragen für mögliche Schäden, mal am verwaltungsinternen Zuständigkeitswirrwarr im Bonner Stadthaus“, kritisierte Ralf Laubenthal 2016.

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