Fest im Heimatmuseum Beuel Kräuter für Küche und Kosmetik

Beuel · Die Kräuterfrauen des Heimatvereins Beuel kümmern sich um einen artenreichen Garten. Inge Parusel ist der Boss im Beet.

 Die "Kräuterdamen": (von links) Inge Parusel, Petra Clemens, Imke Kuster, Sybille Marks, Gertrude Jöbsch und Daniela Meskemper.

Die "Kräuterdamen": (von links) Inge Parusel, Petra Clemens, Imke Kuster, Sybille Marks, Gertrude Jöbsch und Daniela Meskemper.

Foto: Rainer Schmidt

Das Jubiläum „30 Jahre Heimatmuseum“ wurde und wird gebührend gefeiert. Doch eine Sache ist dabei ins Hintertreffen geraten, die manche Besucher möglicherweise gar nicht richtig wahrgenommen haben: der Kräutergarten. Zwar habe der Heimatverein sich bereits mit einem Kräuterstand auf dem Adelheidismarkt präsentiert, sagte der Vereinsvorsitzende Volker Engel, doch auf dem Heimatgelände habe noch keine richtige Würdigung des liebevoll angelegten Kräutergartens stattgefunden.

Von den derzeit agierenden Vereinsmitgliedern konnte sich niemand daran erinnern, dass es schon mal ein Kräuterfest gegeben hat. Somit wurde am Sonntag das erste offizielle Kräuterfest im Beueler Heimatmuseum begangen. Den Auftakt machte ein Mandolinenkonzert der Konzertgemeinschaft Sieglar-Beuel-Bonn.

Der Kräutergarten liegt etwas versteckt auf dem Museumsgelände. Vom Innenhof aus ist er nicht zu sehen. Er liegt hinter der Scheune, an der Ecke Steinergasse/Wagnergasse. Petra Clemens, Gertrude Jöbsch, Inke Kuster, Sybille Marks, Daniela Meskemper und Inge Parusel bilden das Team der Kräuterfrauen, wobei Inge Parusel als „Boss im Beet“ bezeichnet wird.

Auf dem nicht allzu großen Areal haben die Damen in liebevoller Kleinarbeit Beete für genau 83 Kräuter angelegt, niedrig mit Weidenzweigen eingezäunt und beschildert. Für besondere Interessenten haben sie auch ein Verzeichnis ihres Pflanzenbestandes parat.

„Dies ist mein Hobby. Ich bin Autodidaktin und beschäftige mich schon sehr lange mit Kräutern“, sagt Inge Parusel. Die Kräuter, erfährt man von ihr, werden unter vier Aspekten geerntet und verarbeitet: Küche, Naturkosmetik, Heilwirkung und Konservierung. Mit der Heilwirkung sind die Damen immer etwas vorsichtig, weil das Sache der Apotheker sei.

Von Parusel, die in ihrem Hobby voll aufgeht, kann man auch erfahren, wo in Deutschland Kräuteranbauzentren sind. Wer weiß schon, dass Kölleda die Pfefferminzstadt ist, in der jedes Jahr eine Pfefferminzkönigin gekrönt wird. Oder dass in Bad Blankenburg eine Lavendelkönigin regiert.

Sehr viele Kräuter, teils pur, teils mit anderen Dingen vermischt, konnten beim Fest probiert werden. Im Innenhof des Heimatmuseums waren zahlreiche Stände aufgebaut, an denen man sich weiter informieren und Kräuterprodukte kaufen konnte, unter anderem Marmelade, Weine und Plätzchen.

Für Kenner stand ein Kräuterriechspiel bereit. An neun Kräutertöpfchen konnte man schnuppern und sollte sie bestimmen. Zwei oder drei schafften die Besucher, mehr nicht. „Solche Aktionen“, so Engel, „sollen zur Attraktivitätssteigerung beitragen.“ Er kann sich vorstellen, das Kräuterfest regelmäßig zu wiederholen. Zur Abrundung hielt der Verein noch ein Büchlein „Ausgewählte Kräuter-Rezepte“ parat, kreiert und probiert von Inge Parusel.

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