Alle zwei bis drei Jahr nötig Kopfweiden im Naturschutzgebiet Siegaue werden beschnitten

Beuel · Mitarbeiter der Biologischen Station haben damit begonnen, die Kopfweiden im Naturschutzgebiet Siegaue zu beschneiden. Alle zwei bis drei Jahre ist dies nötig, damit sie über die Jahre nicht auseinanderbrechen.

 Damit die Kopfweiden nicht zu kopflastig werden, müssen sie alle zwei bis drei Jahre zurückgeschnitten werden.

Damit die Kopfweiden nicht zu kopflastig werden, müssen sie alle zwei bis drei Jahre zurückgeschnitten werden.

Foto: Barbara Frommann

Sie gelten als die Wahrzeichen des Naturschutzgebiets Siegaue: die Kopfweiden. Diese optisch äußerst markanten Bäume sind aber auch eine ökologische Besonderheit dieser Auenlandschaft. Sie dienen als Nist- und Brutplatz für Insekten, Fledermäuse und Vögel.

Um den Baumbestand zu sichern, muss die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft alle zwei bis drei Jahre die Weiden bis auf den Kopf zurückschneiden. Landschaftspfleger Gerrit Klosterhuis hat bereits Anfang der Woche mit seinen ehrenamtlichen Helfern begonnen, die bis zu 60 Jahre alten Exemplare im Naturschutzgebiet Siegaue mit der Motorsäge zu kappen. „Das Zurückschneiden ist deshalb von Bedeutung, weil die Bäume ansonsten über die Jahre auseinanderbrechen würden. Pro Jahr treibt so eine Kopfweide die Äste in einer Länge von drei bis vier Metern aus. Da kann man sich ausrechnen, wann der Baum zu kopflastig wird“, sagte der Landschaftsschützer.

In der gesamten Siegaue stehen derzeit ungefähr 200 Kopfweiden, davon alleine etwa 40 im Naturschutzgebiet. Die aufgrund des Rückschnitts skurril anmutenden Bäume haben eine Lebenserwartung von circa 80 Jahren. In früheren Zeiten hatten Kopfweiden für viele Menschen eine wirtschaftliche Bedeutung. Das Holz wurde jährlich abgeschnitten für Brennholz oder zum Flechten von Körben. Besonders das Fischereiwesen im Umland der Sieg hat die Weiden bewirtschaftet. Diese Tradition endete in den 1950er/60er-Jahren. Besonders in Flussauen sind die Weiden zu finden, weil sie feuchte Böden als Standorte bevorzugen.

Die Weidenäste eignen sich zum Bau von Zäunen, Beetumrandungen, Tipis und Tunneln. „Wer die Äste einfach in den Boden steckt, wird schnell merken, dass sie ab dem Frühjahr austreiben. Dadurch kann man auch Skulpturen mit den Ästen bilden, die anschließend belaubt sind“, erklärte Klosterhuis. Die Biologische Station gibt die Äste gegen eine kleine Spende gerne an Gartenfreunde ab. Zum Beispiel an diesem Samstag zwischen 10 und 16 Uhr unter der Siegbrücke (L 269). Dort ist Klosterhuis unter 0160/6620234 zu erreichen.

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