"Rhein-Dampfer" nimmt Fahrt auf Kita im Neubaugebiet Geislar-West eröffnet

Beuel · Die neue Kita "Rhein-Dampfer" in Geislar-West öffnet nach den Sommerferien für insgesamt 52 Kinder von vier Monaten bis zum Schuleintritt. Der Trägerverein dieser Einrichtung ist "Terminal for Kids".

Sichtlich zufrieden mit dem Neubau sind Jugendamtsleiter Udo Stein (v. l.), die Architekten Anne Koch und Ulrich Graffelder, Eugen Kunz, Annette Schümann, Margit Ventulett und Jane Blumenthal.

Sichtlich zufrieden mit dem Neubau sind Jugendamtsleiter Udo Stein (v. l.), die Architekten Anne Koch und Ulrich Graffelder, Eugen Kunz, Annette Schümann, Margit Ventulett und Jane Blumenthal.

Foto: Stefan Hermes

Nicht nur unter baubiologischen und ästhetischen Gesichtspunkten dürften sich die 52 Kinder über den Kita-Neubau im Gebiet Geislar-West freuen, wenn dort nach den Sommerferien alle drei Gruppen einziehen können. Es werden vor allem die lichtdurchfluteten Räume des in Holztafelweise nach dem „Bonner Modell“ erstellten Neubaus sein, die den Kindern im Alter von vier Monaten bis hin zum Schuleintritt Freude bereiten wird. In der freien Trägerschaft von „Terminal for Kids“ (TfK) hat die Kita bereits den Namen „Rhein-Dampfer“ erhalten. Es ist nach der teilbetrieblich genutzten Kita „Ghostship“ in Beuel der zweite Kindergarten der TfK in Bonn, die schon 14 betriebliche (zum Beispiel Flughafen Frankfurt) und öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen in Hessen betreibt.

Am Mittwoch luden das Bonner Jugendamt sowie das Städtische Gebäudemanagement (SGB) zu einer ersten Besichtigung des Neubaus ein. Eugen Kunz, der als Mitarbeiter des SGB vor etwa vier Jahren das „Bonner Modell“ ins Leben rief, erklärte die Vorteile der Modulbauweise, die sich dem Besucher erst im Hinweis darauf erschließt, dass es sich beim Bau von Kindertagesstätten um die immer gleichen baulichen Bedürfnisse handele: „Wir brauchen neben den Funktions- und Hygieneräumen immer einen Gruppen-, einen Neben- und einen Separierungsraum, in dem man die Kinder auch einmal zum Schlafen legen kann“, so Kunz. Indem Abläufe und Bedürfnisse einer Kita in dem „Bonner Modell“ festgelegt sind, sei es für die Architekten einfacher, kreativ mit den Vorgaben umzugehen, und erspare letztlich der Stadt als Auftraggeber umfangreichere Planungszeit und -arbeit. Und man komme auch zügiger zu einem Ergebnis.

Jugendamtsleiter Udo Stein fügte in diesem Zusammenhang hinzu, dass dies auch notwendig sei, da der Stadt immer noch etwa 1800 Kindergartenplätze fehlten. Auch ein Grund dafür, dass man inzwischen bereits über achtgruppige Kitas nachdenke. Oftmals entstehen die Gebäude auch in mehrgeschossiger Bauweise. Dass die Kölner Rheintreu-Architekten in dem Neubaugebiet die Möglichkeit hatten, auf rund 600 Quadratmetern eingeschossig bauen zu können, darf für Kinder und Nachbarn des Neubaus als Glücksfall betrachtet werden.

So ist eine gefällige, schon nach außen sichtbare Gliederung der Dreigruppigkeit durch drei sich aneinanderreihende Giebelhäuser entstanden. Die im Moment noch golden schimmernde Lärchenholzfassade wird mit zunehmender Alterung silbrig werden und ein gelungenes Bindeglied zwischen der Bestandsbebauung auf der Rückseite und den neuen Siedlungsbauten auf der Eingangsseite Auf dem Rötschen herstellen. „Nicht zuletzt ist die Holzfassade auch eine Entscheidung für Nachhaltigkeit“, betonte Stein.

Beim anerkennenden Gang durch die neuen Räume zitierte er ein unter Fachleuten gebräuchliches Sprichwort, dass der Raum der dritte Erzieher sei. „Die freundlichen Räume werden sich durchaus positiv auf das Verhalten der Kinder auswirken“, bestätigte auch Jane Blumenthal von TfK. Der Träger werde auch im „Rhein-Dampfer“ sein Konzept der Bilingualität sowie einer tiergestützten Pädagogik umsetzen. Mit Spielfreude schlüpfte sie in eine große Handpuppe, die englischsprechend als „Käptn Hansen“ die Kinder in ihren Gruppenräumen besuchen wird, die mit bunten Holzeinbauten versehen sind, die den Kindern verschiedene Spielebenen anbieten.

Wie bei allen „Bonner Modell“-Kitas wurde auch in Geislar nach dem „KfW-Effizienzhaus 55“-Standard gebaut. Vor Ort kommen eine Luftwärmepumpe und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. Der Neubau verfügt über eine Fußbodenheizung, die im Sommer auch zur Kühlung beitragen kann. Die Kosten des im Oktober 2017 begonnenen Baus liegen bei 2,63 Millionen Euro.Nächste Info-Veranstaltungen der Kita finden am 21. August, 12. September, 23. Oktober und 13. November jeweils um 16 Uhr statt. Anmeldungen unter E-Mail s.bajrami@terminal-for-kids.de Nach derzeitigem Stand sind die zur Verfügung stehenden Plätze im „Rhein-Dampfer“ belegt.

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