Kindertheater Marabu Kinder schreiben Theaterstück über Cyborgs

Beuel · Kinder und Jugendliche haben ein Theaterstück über Cyborgs geschrieben. Die Uraufführung ist am Samstag, 19. Januar, im Theater Marabu in der Brotfabrik.

 Maja (v.l.), Paulina, Mette, Dilar, Johanna, Gustav, Carlotta und Christina erkunden die Info-Wand der Firma Digi-U.

Maja (v.l.), Paulina, Mette, Dilar, Johanna, Gustav, Carlotta und Christina erkunden die Info-Wand der Firma Digi-U.

Foto: Klaus Rosen

Was, wenn wir die Möglichkeit hätten, unseren Geldbeutel, unseren Schlüssel, unsere Hausaufgaben, all unser Wissen unter unserer Haut abzuspeichern? Wenn wir Farben hören und Wissen kopieren könnten? Wenn wir unseren Körper „hacken“ und unsere Fähigkeiten erweitern könnten? Oder besitzen wir diese Möglichkeit bereits? Und wer möchte oder würde diese nutzen?

All diesen Überlegungen sind zwölf Kinder und Jugendliche zwischen neun und 15 Jahren unter der Anleitung der Theaterpädagoginnen Melina Delpho und Kristina Kost im Kinder Ensemble Marabu (KEM) nachgegangen und haben daraus in gut einem halben Jahr ein Theaterstück auf die Bühne gebracht. „Unter der Haut“ nennen sie dieses Stück, das an diesem Samstag Uraufführung feiert.

„Zu Beginn hatten wir heiße Diskussionen“, berichtet Delpho. „Was treibt uns gerade an, was würde uns für die Bühne interessieren“, waren die entscheidenden Fragen. Es begann mit der Betrachtung vom Klonen von Lebewesen und einer Diskussion über Designer-Babys, also der Genmanipulation. Doch schnell einigten sich die Kids auf ein Thema: Cyborgs. Ein Cyborg ist ein fiktiver Superheld. Der Begriff wird hauptsächlich in der Science Fiction oder Zukunftsforschung verwendet und bezeichnet Menschen, die durch technische Möglichkeiten ihre Körper ergänzen oder verändern. Das reicht von intelligenten Prothesen bis hin zu Implantaten von Chips.

„Das Stück ist eine Horrorvision geworden voller Vorfreude auf das technisch Machbare in der Zukunft“, fasst Delpho den Inhalt zusammen. Auf einer Messe für digitale Visionäre begegnet der Besucher den Möglichkeiten, wie der Mensch technisch seine Fähigkeiten erweitern kann, bis hin zur Fähigkeit, mit der Technik zu verschmelzen. Und dazu haben die Kids ihren eigenen Chip erfunden – man wird sehen, wohin das führt.

Seit fünf Jahren gibt es das KEM, dies ist die siebte Premiere. Mit einem Kennenlernworkshop steigen die Kinder, die bei solch einem Theaterprojekt mitmachen wollen, ein. Zuerst steht die Themenfindung an, danach erfolgt die Ausarbeitung. Insgesamt haben sich für diese Produktion alle Kids und Theaterfachleute an 30 schulfreien Tagen getroffen. „Jetzt im Januar, da hatten wir ein paar Intensivtage hintereinander“, berichtet Delpho, „um alles zu festigen.“

Noch seien die Kinder entspannt. „Doch am Samstagmorgen, da wird bei allen die Nervosität ausbrechen“, ist sich Delpho ziemlich sicher. Die Inszenierung dauert knapp 30 Minuten und ist für Jugendliche ab neun Jahren empfohlen. Aufführungen sind an folgenden Terminen: Samstag, 19. Januar, 18 Uhr (Uraufführung), Sonntag 20. Januar, 16 Uhr, Dienstag, 22. Januar, 10 Uhr, und Mittwoch 23. Januar, ebenfalls 10 Uhr. Der Eintritt beträgt vier Euro. Am Dienstag und Mittwoch bietet das KEM den Besuchern ein Nachgespräch im Anschluss an die Vorstellungen an.

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