Knöllchen-Streit Kein Gespräch bei Zwiebler wegen Abzocke-Vorwurf

BEUEL · Ein Gespräch zwischen der Verwaltung und dem Beueler Unternehmer Klaus Gerwing wird es in Sachen "Knöllchen-Streit" nun doch nicht geben. Das teilte Elke Palm vom städtischen Presseamt auf Anfrage mit.

Wie berichtet hatte Gerwing der Stadt vorgeworfen, ihn abzuzocken. Die Amtsleiterin der städtischen Bürgerdienste, Evi Zwiebler, wolle sich aber nicht mit Gerwing treffen, sondern habe sich lediglich mit ihm in Verbindung gesetzt, um sich bei ihm zu beschweren, dass er sich an die Presse gewandt habe und nicht direkt an das zuständige Amt, so Palm.

Der Unternehmer soll ein Knöllchen in Höhe von zehn Euro zahlen, weil er seinen Porsche Cayenne auf einem kleinen Parkplatz über die Begrenzungslinie der Parktasche hinaus platziert hat. Nach Ansicht des Ordnungsdienstmitarbeiters war das rücksichtslos.

Ein Foto, das Gerwing als Beweis anführte, zeigte allerdings eine andere Parksituation, als die Aufnahme der Ordnungshüter, mit der sich die Verwaltung gegen den Vorwurf wehrte. Es sei üblich, dass Ordnungsdienstmitarbeiter solche Fotos schießen, wenn im Zweifelsfall bewiesen werden müsse, dass das Knöllchen berechtigt sei, sagte Palm. "Das kommt relativ häufig vor."

Den Vorwurf, öffentliche Parkplätze in Bonn seien zu klein dimensioniert, will Palm nicht gelten lassen. "Die Größe der Parktaschen entspricht einer Norm." Nach der Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs (EAR) von 2005 sind normale Parkplätze ohne seitliche Begrenzung 2,5 Meter breit, Parkplätze mit seitlicher Begrenzung 2,85 Meter. Für ein breiteres Auto zwei Parktickets zu ziehen, sei nicht vorgesehen. "Wenn ein Parkplatz tatsächlich nicht passt, muss sich der Autofahrer einen anderen suchen", sagte Palm.

Mit zu breiten Fahrzeugen hatte die Bonner-City-Parkraum GmbH (BCP) in den von ihr betriebenen Parkhäusern in der Innenstadt bisher kaum Probleme. "Wir haben keine XXL-Parkplätze, aber bislang sind SUV ja auch eher die Ausnahme", sagte die zuständige SWB-Sprecherin Veronika John.

"Das Problem ist außerdem nicht die Breite der Autos, sondern eher, dass unachtsam eingeparkt wird." Wenn Autofahrer mit ihren Wagen so mehr als einen Parkplatz blockierten, würden sie von den mit einem Zetteln ermahnt, rücksichtvoller zu sein.

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