Kein Andrang an der "Pinkelallee"

Bei seinen Rundgängen achtet Polizeihauptkommissar Bert Kluth auf die Sicherheit der Besucher. Viele Kirmesgäste sprechen ihn an.

 Mit Tempo 80 durch die Loopings: die Teststrecke.

Mit Tempo 80 durch die Loopings: die Teststrecke.

Foto: Max Malsch

Pützchen. (aff) Zielstrebig laufen zwei Jugendliche auf Polizeihauptkommissar Bert Kluth zu. "Entschuldigung, aber ich habe eine etwas blöde Frage. Können sie mir erklären wo ich Reibekuchen Heinz finde", sagt einer der Jungen.

Kluth lächelt und erklärt sofort den Weg. "Dass uns Leute nach Wegen fragen, ist gar nicht so selten", sagt er. Tatsächlich bei seinem knapp einstündigen Rundgang über das Marktgelände wird er immer wieder angesprochen.

Auf mehr als 30 Jahre Erfahrung mit Pützchens Markt blickt Kluth zurück, Erfahrungen, die oft hilfreich seien bei der richtigen Beurteilung von Situationen. "Man hat es einfach irgendwann im Gefühl einzuschätzen, ob die Stimmung ausgelassen ist oder kippen könnte", sagt er und deutet auf einen jungen Herrn, der mit freiem Oberkörper über das Festgelände schlendert. So jemand falle einfach auf. "Ich frage mich dann, ob er seinen Waschbrettbauch präsentiert, um Kraft auszudrücken, oder aus lauter Stolz".

Kollegen in Zivil und in Uniform seien permanent auf dem Markt vor Ort. Pützchen sei aber ein sehr friedliches Volksfest, erst in den späten Abendstunden könne es mitunter durch den steigenden Alkoholkonsum selten zu aggressiven Verhalten kommen. Tagsüber sei man mehr Ansprechpartner für allerlei Sorgen und Fragen.

Bei einem Rundgang spreche er immer wieder mit Schaustellern: "Auch das hilft dabei, die Stimmung einzuschätzen." Gemütlich schlendert Kluth die Friedensstraße entlang. Fast beiläufig registriert er die alle 60 Meter vorhandenen Fluchtwege und schaut, ob sie zugänglich sind. Auch in die angrenzenden Wohngebiete führt sein Rundgang. "Ich schaue, ob die Rettungswege wirklich nicht zugeparkt werden", sagt er.

Das Problem mit sogenannten Wildpinklern sei übrigens kleiner geworden, merkt er an und deutet auf eine lange Hecke hinter der Marktschule. "Das war mal die sogenannte “Pinkelallee„. In diesem Jahr haben wir sie mit Strahlern ausgeleuchtet, und schon ist es ruhiger geworden."

Kurz vor dem Ende seines Rundgangs wird Bert Kluth erneut angesprochen. Vier junge Mädchen stehen vor ihm. "Könnten sie uns vielleicht fotografieren?", fragt ein junge Dame, und schon lässt sich der Polizist in blauer Uniform die Fotofunktion ihres Handys erklären.

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