23. Ökumenische Fastenwoche Kälte und Kopfschmerzen am Entlastungstag

HOLZLAR · Jeder Teilnehmer der 23. Ökumenischen Fastenwoche hat seinen Grund, warum er eine Woche lang auf Nahrung verzichtet. Stress im Alltag, ein nervender Chef oder ein überquellendes elektronisches Postfach sind zum Beispiel Beweggründe, um aus dem persönlichen Hamsterrad auszubrechen.

"Fasten, Meditation und viel Bewegung dienen zur Vorbeugung von seelischen und körperlichen Schäden", erklärt Mira Brunhöber, die gemeinsam mit vier Kolleginnen das Leiterteam der Fastenrunde bildet.

Mehr als 30 Leute, darunter drei Männer, haben sich entschlossen, eine Woche lang nur Wasser, Brühe, Tee und Säfte zu sich zu nehmen. Ein ehrgeiziges Ziel. Vor dem Start in die Fastenzeit legt man einen Entlastungstag, an dem man die Nahrungsaufnahme deutlich reduziert.

Aber bereits beim Auftakt am Donnerstagabend zeigt sich während der sogenannten Befindlichkeitsrunde, dass die Gruppe das Fasten sehr individuell angeht. Einige fasten schon seit fünf Tagen, andere haben drei Entlastungstage eingelegt, aber die Mehrheit hat sich ans Fastenprogramm gehalten und den Donnerstag als Entlastungstag genutzt. Annette Höroldt gesteht: "Ich faste schon den vierten Tag, weil mir eine Woche zu kurz ist. Ich träume total bekloppte Sachen, vor allem vom Essen."

Ingrid Au isst schon seit fünf Tagen nichts mehr: "Mir ist kalt. Ich bin total vergesslich und ich habe Kopfschmerzen." Kurt Krahforst, der bereits zum zehnten Mal fastet: "Ich bin nicht gerne hier. Es ist eine schlimme Zeit für mich, weil ich so gerne esse. Aber ich mache es freiwillig, weil ich mir das beweisen will. Ich freue mich jetzt schon aufs Fastenbrechen am Mittwoch."

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hatte von der Fastenwoche der Evangelischen Kirchengemeinde Holzlar und der Pfarreiengemeinschaft "Am Ennert" aus dem GA erfahren. Marita Höhl: "Ich habe mir den Artikel ausgeschnitten, ein paar Tage angeschaut und mich dann entschlossen, mitzumachen." Ute Pelka ist ehrlich: "Ich weiß noch nicht, ob ich mitmache." Eine Stunde später steigt sie aus und verlässt das Pfarrheim.

Lilo Patt-Krahe vom Leitungsteam gibt anschließend Tipps für die kommenden Tage: "Gegen Frösteln hilft ein warmes Fußbad oder ein Bad in der Wanne. Dazu empfehle ich Kerzenschein und ruhige Musik. Wir müssen uns Oasen der Ruhe schaffen, dann fällt das Fasten leichter." Sie macht den Zweiflern Mut, indem sie verspricht: "Ab dem dritten, vierten Tag fällt das Fasten leichter, weil das Hungergefühl weg ist. Nichts zu essen fällt leichter als wenig zu essen." Ganz wichtig sei auch die Darmentleerung, nur so würde das Hungergefühl verschwinden. "Fasten ist eine Revolution für den Körper. Man muss es wollen, dann fällt es leichter", so Patt-Krahe.

Und noch ein Tipp einer Mit-Fasterin: "Würzen sie die Brühe mit reichlich Ingwer. Das gibt dem Körper Wärme."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort