Jugendzentrum Flax Jugendamt will vorerst keinen Runden Tisch

BEUEL · Einen Runden Tisch zum Flax wird es vorerst nicht gegeben. Sonja Brumbi, Mutter von zwei Kindern, die das Jugendzentrum seit Jahren regelmäßig besuchen, hatte dem Jugendamtsleiter jeweils für Juli oder August einen Termin vorgeschlagen, die jedoch abgelehnt wurden.

 Jugendlichen fordern während der Juli-Sitzung der Bezirksvertretung Beuel mit bunten Plakaten ihr Mitspracherecht zur Zukunft des Freizeittreffs.

Jugendlichen fordern während der Juli-Sitzung der Bezirksvertretung Beuel mit bunten Plakaten ihr Mitspracherecht zur Zukunft des Freizeittreffs.

Foto: Holger Willcke

Amtsleiter Udo Stein verwies auf Anfrage des GA auf das "Beueler Jugendforum", das unter Federführung des Jugendamtes am 18. September im Beueler Rathaus stattfinden soll.

Dort hätten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich an der Weiterentwicklung der Jugendarbeit in Beuel und damit auch des Jugendzentrums zu beteiligen und ihre Interessen und Vorstellungen in einer offenen Diskussion einzubringen. Ein gesonderter Runder Tisch zum Flax könne erst danach und mit den Ergebnissen des Forums sinnvoll durchgeführt werden.

Wie berichtet hatte es Unmut gegeben, weil das städtische Jugendzentrum nur in den ersten drei Wochen der Sommerferien geöffnet war. Auch, dass eine Gruppe des benachbarten städtischen Kindergartens "Mach mit", der wie berichtet wegen Schimmel- und Nagetierbefall umziehen muss (siehe unten), bereits in dem Gebäude untergebracht sind, für zwei weitere Gruppen zurzeit auf dem Gelände Container aufgestellt werden, macht Brumbi Sorgen. "Wir Eltern und die Kinder und Jugendlichen werden nicht im Voraus über die Pläne und das Vorgehen informiert."

Unmut herrscht bei Sonja Brumbi darüber, dass die Leitung des Zentrums seit Jahren nicht geklärt ist. Seit 2008 hat eine Mitarbeiterin diese kommissarisch inne. Sie hat sich bei der Ausschreibung auch auf die ordentliche Stelle beworben, wurde jedoch abgelehnt und nun offenbar nach Tannenbusch versetzt. "Ich befürchte, dass das Flax durch die Hintertür geschlossen werden soll", sagte Brumbi.

Dieser Einschätzung hatte die Verwaltung schon Anfang Juli vehement widersprochen. Planungen für eine Schließung des Jugendzentrums gebe es nicht, hieß es. Das Flax sei das größte Jugendzentrum im Bereich der Beueler Innenstadt. Es nehme eine wichtige Rolle für die offene Kinder- und Jugendarbeit ein.

Darüber hinaus solle das Jugendzentrum Teil des inklusiven Vivo-Netzwerkes aus Schulen, Kindergärten und Jugendeinrichtungen werden. Zur Versetzung der kommissarischen Leiterin wollte Jugendamtsleiter Stein sich nicht äußern. "Die Stelle wird so schnell wie möglich wieder besetzt", teilte er aber mit. Die Entwicklung eines zukunftsfähigen Konzeptes für das Flax sei dann auch ein Aufgabenschwerpunkt des neuen Leiters.

Bereits im Jahr 2012 hatte es Diskussionen um das Flax gegeben. Die Stadt hatte damals versucht, das Zentrum neu auszurichten und in eine freie Trägerschaft zu übergeben, war aber am Widerstand von Eltern, Kindern und Politikern gescheitert.

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