NRW-Regierungsmitglied in der Gottfried Kinkel Schule Joachim Stamp von Konzept in Oberkassel überzeugt

Oberkassel · Der stellvertretende Ministerpräsident informierte sich am Freitag über die Verzahnung von Betreuung und Schule, also der engeren Zusammenarbeit von OGS und normalem Unterricht.

„Herzlichen Glückwunsch, das ist toll, was Sie hier machen.“ Mit diesen lobenden Worten verabschiedete sich Joachim Stamp, stellvertretender Ministerpräsident von NRW und Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, aus der dreizügigen Offenen Ganztagsschule (OGS) Gottfried Kinkel in Oberkassel. Vorausgegangen war diesem Kompliment, ein etwa 90-minütiger Rundgang mit Schulleiter Christian Eberhard und Petra Baronsky, die mit ihrem Kinderwerk OGS-Trägerin der Schule ist. Sowohl Eberhard als auch Baronsky möchten jedoch lieber die Begrifflichkeiten von „Schule“ und „OGS“ durch die Bezeichnung „Inklusive ganztägige Bildungseinrichtung“ (IGB) ersetzt sehen.

„Bildung“ auf allen Ebenen zu vermitteln und nicht mehr zwischen Vor- und Nachmittag zu trennen, ist das Erfolgsrezept, mit dem 2009 die Grundschule zusammen mit der Jugendhilfe begonnen hat, eine Verzahnung von Schule und Betreuung vorzunehmen. „Wir haben in Bonn mit über 70 Prozent bereits einen recht guten quantitativen Ausbau an Ganztagsplätzen“, sagt Eberhard und betont, dass es nun um die Verbesserung der Qualität gehen müsse. Wo in Oberkassel 2009 noch nach Unterrichtsschluss das Schulgebäude abgeschlossen wurde und die Schülerinnen und Schüler über den Hof zur OGS geschickt wurden, bleiben heute nicht nur alle Räume für alle Schüler geöffnet, sondern auch ein Großteil der 20 Lehrer vor Ort. Hinzu kommen 35 Erzieher und Pädagogen des Kinderwerks Baronsky, die sich den ganzen Schultag um die Bedürfnisse der zurzeit 285 Grundschüler kümmern können. Zu jeder Zeit werden die Kinder in allen Räumen einen Ansprechpartner finden. Auch wenn an einigen Orten besondere Angebote zur Verfügung stehen, ist das Konzept, die Räume flexibel zu nutzen. So gibt es den Bauraum oder das Atelier, einen Ruheraum mit Wasserbettlandschaft und leiser Entspannungsmusik oder auch einen Raum zur Übung der Motorik. Konventionelle Klassenräume sind zu multifunktionalen Gruppenräumen geworden. Durch die Jugendhilfe sind innerhalb eines Unterrichts verschiedene Angebote oder auch eine intensive Zuwendung zu einzelnen Schülern möglich.

Auch am Nachmittag müssen die Schüler ihre Schule nicht mehr für Musik- oder Sportunterricht verlassen. Inzwischen kommen Musikschulen, Fußball- oder Judotrainer in die Kastellstraße. Auch hier verfolgt die Schule den außerunterrichtlichen Bildungsgedanken, in dem die Schüler erfahren, dass Bildung und Lernen Spaß machen können. Zudem sind die Eltern entlastet und wissen ihre Kinder in Sicherheit. Minister Stamp erfreute mit seiner Anerkennung von Konzept und Engagement aller Beteiligten Schulleiter und Kinderwerk Baronsky gleichermaßen. Das Beispiel der OGS Gottfried Kinkel sei jedoch realistisch nur mit einer hohen Anzahl an Ganztagsplätzen NRW-weit umsetzbar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort