Pützchens Markt Heimatmuseum zeigt Exponate rund um Pützchens Markt

Beuel · Das Beueler Heimatmuseum zeigt einzigartige Exponate rund um Pützchens Markt. Die Ausstellung startet am Freitag und läuft bis 22. Oktober.

Die Ausstellung im Heimatmuseum zeigt auch historische Postkarten von Pützchens Markt .

Die Ausstellung im Heimatmuseum zeigt auch historische Postkarten von Pützchens Markt .

Foto: Anke Vehmeier

Seit hunderten von Jahren machen sich Pilger aus der ganzen Region im September auf die Wallfahrt zu Ehren der Bonner Schutzpatronin, der Heiligen Adelheid. Sie kommen dann wie bei einem Sternmarsch aus allen Himmelsrichtungen nach Pützchen. Vor mehr als 1000 Jahren herrschte am Fuß des Ennerts ein große Dürre, da hat die Heilige Adelheid ihren Äbtissinenstab in die Erde gestoßen, und seither sprudelt Wasser aus dem Boden, aus dem Pütz (rheinisch für Quelle).

Bis heute kommen viele Pilger während der Wallfahrtsoktav, in diesem Jahr vom 26. August bis 3. September, zur heilenden Wunderquelle zwischen Kapelle und Pfarrkirche. „Die Wallfahrt ist außerdem der Ursprung von Pützchens Markt, der in diesem Jahr sein 650stes Jubiläum feiert“, sagt Inke Kuster vom Heimatmuseum Beuel. "In diesem Rahmen präsentieren wir eine ganz besondere Ausstellung, die sich mit der Wallfahrt nach Pützchen beschäftigt", so Kuster.

Die Schau trägt den Titel "Pilger, Pluute, Prommetaat". Kuster hat sich gemeinsam mit Christa Schiffer sehr intensiv mit der Wallfahrt beschäftigt. Und dabei haben sie ganz außergewöhnliche Exponate zusammengetragen und für die Dauer der Ausstellung vom 30. Juni bis 22. Oktober nach Beuel geholt.

"Es werden ein originales Vortragekreuz mit der Darstellung der Heiligen Adelheid sowie historische Wallfahrtsberichte und eine schmucke Prozessionsfahne zu sehen sein", sagt Inke Kuster.

"Christa Schiffer hat die Originale der Wallfahrer aus Gymnich aufgespürt und die Verantwortlichen überzeugt, sie dem Heimatmuseum zu leihen", sagt Kuster. „Ich habe mich mit den Pilgern sehr genau beschäftigt und geschaut, wo sie herkommen“, sagt Schiffer. Dabei stieß sie auf die Wallfahrer aus Gymnich im Rhein-Erft-Kreis, die langjährige Gäste in Pützchen sind.

Vom Beten und von Vergnügungen

Gemeinsam mit einem weiteren Mitglied des Heimatvereins, Wolfgang Hänsel, ist Christa Schiffer nach Gymnich gefahren, um zu schauen, ob es dort Exponate für die geplante Ausstellung im Heimatmuseum geben könnte. Der dortige Stadtarchivar unterstützte die beiden und so stießen sie bei ihrer Recherche auf sensationelle Fundstücke, nämlich Buch, Fahne und Kreuz. „Das Buch ist ein wertvolles Zeitdokument. Und als ich die Originale sah, habe ich mich nur noch gefreut, ich bin ganz begeistert“, sagt Schiffer.

„Aus der Versorgung der Pilger entwickelte sich Pützchens Markt für Kleider, Spielzeug, Töpferwaren. Und zur Unterhaltung der Besucher gab es Bänkelsänger, Gaukler und Seiltänzer. Diese Szenerie stellen wir bei der Ausstellung mit museumseigenen und entliehenen Exponaten dar“, sagt Inke Kuster.

Dazu gehören zum Bespiel auch original Puppen aus dem Hänneschen Theater. „Modelle von Fahrgeschäften runden das Bild zur Neuzeit ab, in der sich das Geschehen vom Ort des Betens zunehmend zum Ort des Vergnügens gewandelt hat“, erklärt Inke Kuster.

Die Ausstellung „Pilger, Pluute, Prommetaat“ ist im Beueler Heimatmuseum, Wagnergasse 2, vom 30. Juni bis 22. Oktober zusehen. Eröffnung ist am 30. Juni um 18 Uhr.

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