Beuel Guido Déus tritt 2020 nicht wieder als Bürgermeister an

Beuel · Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus hat am Dienstag seinen Verzicht auf das Beueler Spitzenamt ab 2020 mitgeteilt. Der CDU-Politiker will sich auf seine Arbeit in Stadtrat und Landtag konzentrieren.

 Bezirksbürgermeister Guido Déus verlässt 2020 seinen Dienstsitz im Beueler Rathaus.

Bezirksbürgermeister Guido Déus verlässt 2020 seinen Dienstsitz im Beueler Rathaus.

Foto: Benjamin Westhoff

Das Personalkarussell in der Beueler Politik dreht sich weiter: Nachdem vor wenigen Wochen Günter Dederichs, Dieter Schaper und Ralf Laubenthal für 2020 ihren Rückzug aus der Kommunalpolitik angekündigt hatten (der GA berichtete), hat am Dienstag Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus seinen Verzicht auf das Beueler Spitzenamt ab 2020 mitgeteilt.

„Ich werde im kommenden Jahr bei den Kommunalwahlen nicht mehr für die Bezirksvertretung Beuel kandidieren“, erklärte Déus in einem Gespräch mit dem GA. Bereits am Montagabend hat er die Mitglieder des Beueler CDU-Bezirksverbands über seine Entscheidung informiert. Der 50-Jährige wird aber wieder im Wahlkreis Combahnviertel und Schwarz- und Vilich-Rheindorf für den Bonner Stadtrat kandidieren. „Bis zum Herbst 2020 werde ich allerdings mit vollem Einsatz das Amt des Bezirksbürgermeisters ausfüllen“, betonte er.

Déus, der 2022 wieder für den NRW-Landtag kandidieren will, nannte zwei Gründe für seine Entscheidung. Zum einen wird ihm nach fast drei Jahren die Dreifachbelastung – Bezirksvertretung, Stadtrat und Landtag – zu viel. Zum anderen führt er strategische Gründe an: „Mir ist in dieser Wahlperiode noch einmal richtig deutlich geworden, wie stark sich der Stadtrat in Beueler Themen einmischen kann.“

Als Beispiel nannte er den Streit um den Verbleib der Markthallen und die Diskussionen um die Flüchtlingsunterbringung. „Da ich eine meiner drei Aufgaben abgeben will, macht es aus Beueler Sicht mehr Sinn, auf die Bezirksvertretung zu verzichten und sich im Stadtrat für Beuel einzusetzen.“ Nach eigenem Bekunden ist ihm der Verzicht auf das Bürgermeisteramt sehr schwer gefallen: „Von allen Ämtern, die ich in den vergangenen mehr als 20 Jahren ausgeübt habe, ist mir die Funktion des Beueler Bezirksbürgermeisters am liebsten. Deshalb werden wahrscheinlich einige Bürger diese Entscheidung auf Anhieb nicht verstehen. Für Beuel ist es aber die beste Lösung.“ Déus hatte seine politische Zukunft bereits wenige Tage zuvor mit dem Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, Klaus-Peter Gilles, besprochen und ihm mitgeteilt, dass er bereit sei, ab 2020 mehr Verantwortung in der Ratsfraktion übernehmen zu wollen.

Mit Bedauern reagierten am Dienstag Beuels CDU-Chef Detlev Lehmann und CDU-Bezirksfraktionsvorsitzender Günter Dederichs auf die unerwartete Entscheidung. „Ich kann allerdings verstehen, das Guido Déus diesen Schritt vollziehen will, denn die Dreifachbelastung als Bezirksbürgermeister, Landtagsabgeordneter und Stadtverordneter ist sehr hoch und äußerst arbeitsintensiv“. Dass er dies so frühzeitig verkündet hat, sei für die Beueler CDU eine große Chance, einen potenziellen Nachfolger positionieren zu können.

Auch Dederichs zeigte Verständnis: „Drei Funktionen sind zu viel. Und aus Beueler Sicht benötigen wir Guido Déus im Stadtrat, weil wir durch den Rückzug von Georg Fenninger, Monika Krämer-Breuer und Ludwig Burgsmüller ab Herbst 2020 drei erfahrene Beueler Stadtverordnete verlieren werden. Da sind wir auf die Durchsetzungskraft von Guido Déus angewiesen.“

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