Diskussion über Beueler Markthallen Grüne wollen Informationen von Bonnorange zur Markthalle

Beuel · Die Bonner und Beueler Parteien streiten weiter über die geplante Nutzung als Wertstoffhof und Salzlager. Die Mieter des Geländes wurden erst am Freitag benachrichtigt.

Die Entscheidung über die Nutzung der Beueler Markthallen als Wertstoffhof und Salzlager entwickelt sich immer mehr zu einem Machtspiel – zwischen Rats- und Bezirksfraktionen, aber auch innerhalb der Parteien. Die aus CDU, SPD und FDP bestehende Koalition in der Bezirksvertretung sagt Nein. CDU und Grüne im Stadtrat sagen Ja. Die SPD lehnt ab.

Die Beueler Grünen wollen nun den Käufer des Markthallen-Geländes, Bonnorange, in der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch, 13. September, hören und haben einen entsprechenden Antrag gestellt. „Uns geht es darum, über Fakten statt über Mutmaßungen zu diskutieren“, erläuterte Bezirksverordneter Karl Uckermann. Sein Vorwurf lautet: „Wir haben den Eindruck, dass zumindest Teile der Beueler Koalition an solchen Fakten nicht interessiert sind, sondern lieber Emotionen schüren.“

Nach Uckermanns Informationen habe Bonnorange schon für die Aprilsitzung ihre Teilnahme in der Bezirksvertretung angeboten. Bezirksbürgermeister Guido Déus habe abgelehnt. Dazu Günter Dederichs, CDU-Fraktionsvorsitzender, in Beuel: „Wir haben abgelehnt, weil es keine Verwaltungsvorlage gab. Und das gilt bis zum heutigen Tag. Deshalb werden wir das Thema am Mittwoch vertagen und eine Bürgerversammlung beantragen.“

Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben

Wie berichtet, will die Stadt die Marktallen vorbehaltlich der Zustimmung des Rates an das stadteigene Abfallunternehmen Bonnorange, eine Anstalt öffentlichen Rechts, verkaufen. Bonnorange will auf dem Gelände einen Wertstoffhof und ein Salzlager einrichten. Befürworter argumentieren mit der Notwendigkeit einer solchen Station im rechtsrheinischen Stadtgebiet. Die Gegner sehen in der Umnutzung eine Gefährdung für die zwölf Betriebe auf dem Gelände. Außerdem befürchten sie Beeinträchtigungen für das benachbarte Pantheon und damit verbunden für die Entwicklung eines Kulturquartiers.

Die Bonner Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, der Wirtschaftsflügel der CDU, kritisiert die Entscheidung mit Blick auf die wirtschaftliche Situation der angesiedelten Betriebe, die einen neuen Standort suchen müssen. Sie sieht Arbeitsplätze gefährdet.

Der Forderung, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben müssen, erheben neben SPD und FDP auch die Grünen. „Dazu bedarf es der Unterstützung der Bonner Wirtschaftsförderung, die uns dies fest zugesagt hat“, sagte Fraktionssprecherin Doro Schmitz. Am Freitag hat die Wirtschaftsförderung ein Schreiben an die Mieter der Großmarkthallen verteilt mit dem Versprechen, sie „nach Kräften bei der Suche nach einem Alternativstandort zu unterstützen“.

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