Bildnis der Heiligen Gertrude macht Station in Beuel

BEUEL · Häufig wird sie mit Mäusen, einem Buch, einem Spinnrad oder mit einem Segelschiff gezeigt. Am kommenden Samstag ist sie mit dem Krummstab einer Äbtissin zu sehen.

Eine Statue der heiligen Gertrude von Nivelles wird am 2. August am Rheinsteig in Beuel gezeigt. Der Beueler Schiffer-Verein organisiert eine Prozession, mit der die Statue um 14 Uhr vom Haus des Käpt'n Reiner Burgunder in der Johannesstraße zum Standbild des heiligen Johannes von Nepomuk am Rheinufer gebracht wird.

Dort wird die kleine Heiligenstatue bis 17 Uhr zu sehen sein. Das Bildnis der Heiligen wechselt seit der Zerstörung der Gertrudiskapelle am Bonner Rheinufer im Zweiten Weltkrieg zwischen den verschiedenen Orten, an denen sie traditionell verehrt wird.

Die heilige Gertrude wird vor allem in Belgien, dem Land ihrer Herkunft, verehrt. Aber auch in vielen deutschen Pfarrgemeinden spielt sie eine wichtige Rolle. Bis zu ihrer Zerstörung im Oktober 1944 war die Gertrudiskapelle religiöser Mittelpunkt der Bonner Altstadt. Auch die Bonner Schiffergilde hatte dort ihren religiösen Anlaufpunkt. Der Beueler Schiffer-Verein sieht sich in der Tradition dieser Gilde und widmet sich deshalb gerne dem Gedenken der Heiligen.

Gertrude von Nivelles lebte im siebten Jahrhundert und war die Urgroßtante Karls des Großen. Sie war Äbtissin des Klosters von Nivelles. Dort kümmerte sie sich vor allem um die Betreuung von Kranken, Witwen und Pilgern und um die Bildung der weiblichen Jugend. Gertrude gilt als Schutzpatronin der Landstraße und somit aller, die diese benutzen. Der Legende nach rettete sie die Ernte einer gesamten Region, indem sie durch ihre Gebete eine Mäuse- und Rattenplage beendete. Traditionell wird aus diesem Grunde speziell an ihrem Patrozinium am 17. März mit der Feld- und Gartenarbeit begonnen.

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