30 Jahre ökumenischer Kirchenchor Limperich Gemeinsam alt geworden

Limperich · Die Gruppe Miteinander der Gemeinde Heilig Kreuz blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die heute rund 25 Mitglieder haben am Dienstagabend das 30-jährige Bestehen des Limpericher Kirchenchors gefeiert, der 1986 anlässlich des 25. Pfarrjubiläums der Gemeinde ins Leben gerufen wurde.

 Die Gruppe Miteinander mit Seelsorgebereichsmusiker Christian Jacob (am Klavier) feiert 30-jähriges Bestehen.

Die Gruppe Miteinander mit Seelsorgebereichsmusiker Christian Jacob (am Klavier) feiert 30-jähriges Bestehen.

Foto: Alexander Barth

Chorleiterin Birgit Roland, eins von vier noch aktiven Gründungsmitgliedern, erinnerte sich an die Anfänge: „Ursprünglich ging es darum, moderne Gottesdienste mit zeitgenössischen Kirchenliedern und Songs zu gestalten, die insbesondere auch junge Leute ansprechen sollten.“

Der Chor rekrutierte sich überwiegend aus jungen Frauen, die sich mit jugendlichen und erwachsenen Instrumentalisten zusammentaten. Die Namensfindung sei von dem Gedanken beeinflusst gewesen, zusammen mit der Gemeinde zu singen: „Wir wollten kein vortragender Chor sein“, bekräftigte Roland.

Gefördert von den Kreuzherrenpatres konnte die Gruppe Miteinander sich bald über die Gemeindegrenzen hinweg etablieren. Die Zusammenarbeit mit der evangelischen Nachbargemeinde seit dem Jahr 2000 inspirierte den Wunsch, sich dauerhaft für gelebte Ökumene einzusetzen: „In den 80er Jahren wurde der kleine Chor der Nachfolge-Christi-Kirche aufgelöst.

Die so Verstoßenen suchten musikalisches Asyl, und wir haben sie mit offenen Armen aufgenommen“, sagte Roland. Damit die Besetzung jung bleibt, sollten die Reihen regelmäßig mit neuen Mitgliedern der jüngeren Generation aufgefüllt werden. Dieser Plan ging jedoch nicht auf, erklärte die Chorleiterin: „Wir hatten nicht genug Nachwuchs. Die Jugendlichen, die zu uns kamen, sind oft nicht lange geblieben, weil sie für Studium oder Beruf wegzogen.“

Die positive Seite dieser Entwicklung sei ein größerer Zusammenhalt. Über das Muttertagswochenende verreiste man früher auch mal zusammen; Versuche, den Chor aufzulösen, seien am geschlossenen Widerstand der Gruppe gescheitert, berichtete Roland.

Dank eines hauptamtlich bestellten Kirchenmusikers erfolgte ab 2005 eine Professionalisierung: Anstelle von Gitarren, Schlagzeug und Blasinstrumenten werden heute nur noch Klavier oder Orgel als Begleitinstrumente eingesetzt, sagte Roland. Ebenso seien nicht mehr zeitgemäße Songs durch anspruchsvollere, neuere Stücke ersetzt worden.

Christian Jacob, dem die musikalische Leitung des Seelsorgebereichs seit zehn Jahren obliegt, lobte das Engagement der Gruppe: „Hier ist konfessionelles Miteinander Programm.“ Der Chor habe weiter seine Daseinsberechtigung, waren sich beide einig. „Wir sind attraktiv geblieben“, sagte Roland mit Überzeugung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort