Bau eines Radwegs Gefährliche Querung für Radfahrer in Beuel

Beuel · Eine kreuzungsfreie Radstrecke vom Rheindamm zur Siegbrücke wird wohl erst nach dem Jahr 2020 gebaut. Drei Varianten sind im Gespräch.

 Der Radweg an der Niederkasseler Straße und der Abfahrt der A565.

Der Radweg an der Niederkasseler Straße und der Abfahrt der A565.

Foto: Max Malsch

Ob wirklich gut wird, was lange währt, ist nicht gesagt. Immerhin kann als positives Signal gewertet werden, dass Pläne für einen Radweg auf dem Beueler Rheindamm von der Friedrich-Ebert-Brücke zur Siegbrücke bei der Verwaltung weiterverfolgt werden. Wie Regina Jansen von der städtischen Radverkehrsplanung erläutert, gibt es praktikable Vorschläge. Allerdings seien Kosten und Fördermöglichkeiten noch nicht ermittelt. Mit der Umsetzung einer kreuzungsfreien Verbindung Richtung Norden sei „nicht vor 2020“ zu rechnen.

Tausende Radfahrer – ob in der Freizeit oder als Berufspendler – werden die umständliche und gefährliche Querung von Autobahnabfahrt, Niederkasseler Straße L16 und L296 noch länger in Kauf nehmen müssen. Schon mehrfach hat der GA über diese Gefahrenstelle berichtet. Besonders an Schönwetter-Wochenenden stehen die Radler dort mehrere Minuten Schlange, um die Grünphasen für die beiden Übergänge – einmal Richtung Osten (Geislar), dann Richtung Norden (Bergheim) oder umgekehrt – abzuwarten.

Bereits im Juli 2016 hatte die Bezirksvertretung eine Verlängerung des Radwegs nach einem Bürgerantrag beschlossen und wollte von der Verwaltung bis zum Herbst über die Vorprüfung informiert werden. Doch erst ein Jahr später nach einer Großen Anfrage der SPD kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung. In der politischen Diskussion ist es aber schon seit 2007. So viel steht jetzt fest: Die Verlängerung des Radwegs „ist im Verkehrsentwicklungsplan und der Strategie Fahrradhauptstadt 2020 als Schnellweg enthalten“.

Einschränkungen durch Siegauenprojekt und Autobahn

Wie sich aber herausstellt, ist die Planung eines etwas mehr als einen Kilometer langen Radwegs gar nicht so einfach: Einerseits schränkt ein aktuelles Planfeststellungsverfahren der Bezirksregierung zur Vorbereitung des Projekts „Gewässerentwicklung der Siegmündung“ die Möglichkeiten ein. Sieg und Siegaue sollen von der Autobahnbrücke A59 bis zur Mündung in den Rhein renaturiert und ein Entwicklungskorridor angelegt werden. Dort bestehende Wege werden eingezogen. Außerdem hat der Stadtrat im Mai eine Änderung des Landschaftsplans Siegmündung eingeleitet. Danach soll ergänzend auch ein Maßnahmenkonzept unter anderem zur Besucherlenkung in Auftrag gegeben werden.

Andererseits plant der Landesbetrieb Straßenbau die Verbreiterung der A565 auf sechs Spuren zwischen dem Autobahnkreuz Bonn Nord und dem Autobahndreieck Bonn Nordost ab 2030. Die Arbeiten könnten jedoch eher beginnen, sofern sich herausstellt, dass die Friedrich-Ebert-Brücke früher saniert werden muss als geplant.

Zwei Varianten

Die Verwaltung schlägt zwei Varianten vor. Eine 1,2 Kilometer lange Strecke entlang des Entwicklungskorridors an der Sieg, kreuzungsfrei durch die bestehende Unterführung unter der Niederkasseler Straße. Oder eine ein Kilometer lange Strecke entlang der Autobahnböschung – ebenfalls kreuzungsfrei durch eine Unterführung unter der Niederkasseler Straße.

Die Umsetzung der gelben Route hängt von der Bezirksregierung ab. Sie will 2018 einen Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren anberaumen. Die Verwaltung ihrerseits will darauf hinwirken, dass der Radweg „möglichst schnell“ gebaut und so gestaltet wird, dass eine „komfortable Nutzung“ möglich ist.

Die Umsetzung der dritten Route entlang der Autobahnböschung hängt vom Landesbetrieb Straßen NRW ab. Bei einer Autobahnverbreiterung würde sich auch der Böschungsverlauf verändern. Daher will die Verwaltung die Radroute schon jetzt bei den Vorplanungen des Landesbetriebs einbringen.

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